Jazz mit Seele

Hier­zu­lande kaum bekannt, ist Heine Tot­land in seiner Heimat Nor­we­gen dage­gen längst ein Star. So sang er als Haupt­dar­stel­ler in „Jesus Christ Super­star”, ist Mit­glied der Ensem­bles State und Gli Sca­poli und trat vor der könig­li­chen Fami­lie auf.

  Für sein Solo­de­büt „Tough Times For Gen­tle­men” schlägt der Enter­tai­ner trotz­dem keine großen Töne an, son­dern prä­sen­tiert ein wohl­tem­pe­rier­tes, Jazz­be­einfl usstes Album, das seine unauf­ge­regte Kraft aus den ruhi­ge­ren Momen­ten zieht. Bei „We Were Run­ners” unter­stützt ihn seine Ehe­frau Silje Ner­gaard, bei eini­gen ande­ren Stü­cken Bari­ton­sa­xo­fo­nist Sigurd Köhn, der wäh­rend der Arbeit an der CD zum Urlaub nach Thai­land reiste und Opfer des Tsu­na­mis wurde. Das letzte gemein­same Stück „Don’t Regret” konnte Tot­land danach lange Zeit nicht mehr hören. Schließ­lich ent­schied er sich doch in Abspra­che mit Köhns Frau, das noch nicht fertig pro­du­zierte Lied zu veröff ent­li­chen, um seinem Freund zu ehren. Trotz seiner pop­pi­ge­ren Momente ist ihm damit ein bewe­gen­des Werk gelun­gen, das zu recht in Nor­we­gen die Charts enterte.