Der Falle entkommen

Dass man auch ohne Debüt album Fans haben kann, bewei­sen die Long Blon­des aus Shef­field. Nicht nur in Eng­land, auch hier hypt sie die Presse als „bri­ti­sche Yeah Yeah Yeahs“. Immer­hin haben sie drei Jahre ohne Plat­ten­ver­trag Vor­ar­beit geleis­tet. Trotz der Ten­denz zum Main­stream blei­ben sie jedoch kritisch.

In ihren Texten rät die selbst wun­der­schöne und per­fekt gestylte Sän­ge­rin Kate Jack­son jungen Mäd­chen zu Selbst­be­wusst­sein und ver­ur­teilt oberfl äch­li­che Medi­en­bot­schaf­ten. Ihre hohe Stimme ist aller­dings Geschmacks­sa­che und kann auf Dauer etwas anstren­gend werden. Der Moral­pre­digt-Falle ent­ge­hen die Long Blon­des dabei auf einem ein­fa­chen Weg: durch gute Pop-Musik, die in der Tra­di­tion von Blon­die, den Pre­ten­ders und den Ramo­nes steht. Ein­gän­gig, schnell und schräg, zugleich retro und modern, und: auf alle Fälle tanzbar.

The Long Blondes,
Someone to Drive You Home