Supersenator

Jürgen Zöll­ner erhält das Super-Res­sort Bil­dung, Wis­sen­schaft und Forschung.

Nach der erfolg­rei­chen Wahl hat Bür­ger­meis­ter Klaus Wowe­reit die Sena­to­ren­auf­ga­ben neu ver­teilt. Das bis­he­rige Duo aus Schul­bil­dung und Sport wurde auf­ge­löst: Den Sport bekam der Innen­se­na­tor Ehr­hardt Kör­ting, die Bil­dung erhielt der Wis­sen­schafts­se­na­tor. Bisher waren Wis­sen­schaft, For­schung und Kultur bei Thomas Flierl, der jedoch seinen Sena­to­ren­pos­ten aufgab. Seine Nach­folge tritt Jürgen Zöll­ner an, der jedoch nur noch für Bil­dung, Wis­sen­schaft und For­schung zustän­dig ist. Die Kultur über­nimmt der Bür­ger­meis­ter selbst bzw. ein Staats­se­kre­tär für Kultur.

Für das neue Super-Res­sort Bil­dung, Wis­sen­schaft und For­schung kam der renom­mierte Wis­sen­schafts­po­li­ti­ker Jürgen Zöll­ner aus Rhein­land-Pfalz. Mit dem Kon­zept der Stu­di­en­kon­ten, Lan­des­kin­der­re­ge­lung und Vor­teils­aus­gleich schuf er beach­tete Gegen­mo­delle zu Stu­di­en­ge­büh­ren. Der 61-jäh­rige Medi­zin­pro­fes­sor war von 1983 bis 1990 Vize­prä­si­dent der Guten­berg-Uni­ver­si­tät in Mainz und anschlie­ßend ihr Prä­si­dent. Der dama­lige rhein­land-pfäl­zi­sche Minis­ter­prä­si­dent Rudolf Schar­ping rief ihn 1991 in sein Kabi­nett. Seit Mai ist er auch stell­ver­tre­ten­der Minis­ter­prä­si­dent – jetzt von Kurt Beck – gewe­sen; umso stol­zer prä­sen­tierte Klaus Wowe­reit seinen „Fang“ im Novem­ber der Öffentlichkeit.

„Die Haupt­stadt braucht keine Elite-Uni, aber sie ver­dient eine.“ Mit sol­chen Aus­sa­gen traf Zöll­ner in Berlin auf Gegen­liebe, und die sonst übli­chen Gegen­stim­men blie­ben auf­fal­lend unhör­bar. Die Oppo­si­ti­ons­par­teien CDU, FDP und Grüne sind mit der Per­so­nal­wahl genauso zufrie­den wie die Unipräsidenten.

Mit seiner Erfah­rung in der Wis­sen­schaft, der Uni­lei­tung und Poli­tik gibt sich Zöll­ner zuver­sicht­lich, den Spagat aus qua­lifi zier­ter Aus­bil­dung, „Pro­fil­bil­dung in der Spitze“ und Men­gen­aus­bil­dung in Schu­len und Hoch­schu­len zu bewäl­ti­gen. „Diese Gesell­schaft wird keine Zukunft haben, wenn sie nicht die Bil­dung auf allen Ebenen för­dert“, erklärte er seine Maxime in einem Interview.

Über Robert Andres (33 Artikel)
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