Ankunft im alten Berlin

Es fehlte noch etwas, als nach „Herr Leh­mann“ mit „Neue Vahr Süd“ quasi dessen Vor­ge­schichte erzählt wurde. Es klaffte zwi­schen beiden Büchern eine gut zehn­jäh­rige Lücke. „Der kleine Bruder“ bringt nun etwas Licht ins Dunkel und erzählt, wie Herr Leh­mann damals nach Berlin kam. Zuerst findet er sich in der großen Stadt kaum zurecht, wo es ihm wohl ähn­lich ergeht wie vielen Neu­an­kömm­lin­gen. Dass sein großer Bruder zudem nicht in seiner WG anzu­tref­fen ist, macht die Sache nicht leich­ter. Also begibt sich Herr Leh­mann auf die Suche nach ihm – und seiner eige­nen Identität. 
In der unge­kürz­ten Autoren­fas­sung liest Sven Rege­ner, sonst bekannt für seine Texte bei der Band Ele­ment of Crime den Roman selbst vor. Das mag durch­aus gut für das Gefühl bezüg­lich der Beto­nun­gen im Text sein, der vari­an­ten­reichste Vor­le­ser ist Rege­ner aber leider nicht. Trotz­dem ver­kör­pert er natür­lich Herrn Leh­mann in seiner Art am besten, sodass sich der Hörer über eine kurz­wei­lige Reise in das alte Berlin freuen darf.