Wir riechen normal

In jeder Hin­sicht selbst­ge­machte Musik bieten „Parfum Brutal“. Die vier Stu­den­ten des ArtEZ Con­ser­va­to­ri­ums in Arn­heim kom­bi­nie­ren Geige, Piano, elek­tro­ni­sche Orgel, Schlag­zeug und Cello mit einer derben Frau­en­stimme. Sie sind in Deutsch­land und den Nie­der­lan­den auf Tour.

Parfum Brutal hat auf dem Band­con­test „So Klingt Berlin“ den ersten Platz in der Kate­go­rie „Indie, Rock, Pop“ gewon­nen. Passt eure Musik über­haupt in dieses Genre? 
Foto: Jana Aylin

Philip: Wir haben uns nie große Gedan­ken dar­über gemacht, wie unsere Musik heißt; wen es inter­es­siert, unsere Musik nennt man mitt­ler­weile „Rum­mage Pop“. Ich würde sagen, sie ent­hält unter ande­rem Rock­ele­mente. Und ja, wir sind Indie, denn wir haben kein geld­gie­ri­ges Major­la­bel, was uns sowohl ge- als auch missfällt. 

Kas­san­dra: Am besten ist, man sagt seinem Schub­la­den­den­ken adé, hört sich unsere Musik an und ent­schei­det selbst, was das nun ist. 
Wo habt ihr euch als Band kennengelernt? 
Philip: In dem Keller der Musik­hoch­schule in Arn­heim. Alle stan­den oder saßen an ihren Instru­men­ten und haben gespielt. Kurze Zeit später waren wir eine Band. Sehr ein­fach war das. 
Worum geht es in euren Songs? 
Kas­san­dra: Das kann mal so etwas Bana­les sein wie das schlechte Gewis­sen nach einer Par­ty­nacht oder der eigene Trost­song, weil einem das Kanin­chen aus­ge­büchst ist, Geschich­ten aus frem­den Län­dern, Ver­ab­schie­dung von der Oma und Selbst­ana­lyse sozusagen. 
Parfum Brutal – das klingt erst mal gefährlich … 
Arno: Der Name steht für die Mischung aus Rohem und Schö­nem, was sich gut auf unsere Musik über­tra­gen lässt. Aber in erster Linie fanden wir, dass „Parfum Brutal“ super klingt. 
Kas­san­dra: Ein pol­ni­sches Parfum – das aber eher als Schnäps­chen genos­sen wird – ist der Namens­ge­ber, wir fanden, das passt gut zu unse­rer Musik. 
Philip: Wir rie­chen übri­gens alle rela­tiv normal. 
Was erwar­tet eure Fans auf einem Konzert? 
Arno: Schöne Lieder und Energie! 
Phil­lip: Wir über­ra­schen die Leute jedes Mal durch eine Musik, die man nicht über­all hört. Ein Mäd­chen, das singt und Vio­line spielt, drei Jungen, die ihre Instru­mente spie­len wie ange­knallte gol­dene Barden, sieht man nicht so häufig. 
Daniel: Meist sind unsere Kon­zerte von viel­leicht 70 bis 100 Leuten besucht. Unser größ­ter Gig bisher war im Para­diso in Amsterdam. 
Steht ein Plat­ten­ver­trag in Aussicht? 
Kas­san­dra: Noch nicht. Coole Labels dieser Welt: Meldet euch! 
Der Song „Berlin“ zeigt, dass zumin­dest ein Teil von euch eine starke Ver­bin­dung zu Berlin hat … 
Daniel: Unsere Lead-Sän­ge­rin Kas­san­dra kommt von dort. 
Philip: Oft ärgern wir Kas­san­dra, indem wir Berlin als etwas Nor­ma­les und Unbe­deu­ten­des degra­die­ren. Sie ärgert uns dafür in jeder ande­ren Stadt: Alles sei so klein und pope­lig. Irgend­wie süß, die Berlinerin. 
Arno: Für mich hat diese Stadt ein bestimm­tes Gefühl aus Schön­heit und Roh­heit, wie im Lied beschrieben. 
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