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[Men­to­ring­pro­gramme] Men­to­ring­pro­gramme unter­stüt­zen Neu-Ankömm­lin­gen im Hoch­schul­all­tag. Ver­schie­dene Pro­gramme brin­gen alte Hasen mit Grün­schnä­beln zusammen.

In Kri­sen­zei­ten und neuen Lebens­ab­schnit­ten ist es gut, einen klugen und wohl­wol­len­den Bera­ter an seiner Seite zu haben. Das wusste schon Homer: König Odys­seus beauf­tragte einen Mentor, wäh­rend seiner Abwe­sen­heit seinen Sohn Tele­ma­chos und seinen Palast zu beschüt­zen. Odys­seus’ lange Abwe­sen­heit beun­ru­higte die Göttin Athene, und so nahm sie gele­gent­lich die Gestalt des Men­tors an, um auf Tele­ma­chos auf­zu­pas­sen und ihn zu beraten.

Als Stu­dent sieht man sich selten vor könig­li­che Ent­schei­dun­gen oder mili­tä­ri­sche Her­aus­for­de­run­gen gestellt, den­noch stößt man oft auf Hin­der­nisse. Der uni­ver­si­täre Aus­bil­dungs­weg ist eine fort­lau­fende Bau­stelle. Die viel­fäl­ti­gen Mög­lich­kei­ten bei Prak­tika, Aus­lands­auf­ent­hal­ten, Auf­bau­stu­di­en­gän­gen und Studien­finanzierung sind zum Ver­zwei­feln unüber­sicht­lich. Kein Wunder, dass sich viele Stu­den­ten heil­los über­for­dert fühlen ange­sichts der Auf­gabe, ihren eige­nen Weg durch das Ange­bots­ge­wirr zu finden.

Mentor weiß Rat

An diesem Punkt setzen Men­to­ring­pro­gramme an. Ursprüng­lich in den USA kon­zi­piert, finden die För­der­pro­jekte auch in Deutsch­land und ande­ren euro­päi­schen Län­dern immer grö­ße­ren Anklang. Grund­ele­ment eines Men­to­ring­pro­gramms ist die Tand­em­be­zie­hung zwi­schen einer erfah­re­ne­ren Person – dem Mentor oder der Men­to­rin – und einer ande­ren, in der Regel jün­ge­ren Person, dem oder der Mentee. Die Tand­em­part­ner werden ein­an­der nach Kri­te­rien wie Stu­di­en­rich­tung, Berufs­wunsch, Ähn­lich­kei­ten im Lebens­lauf, aber auch pri­va­ten Inter­es­sen zuge­teilt – je mehr Über­ein­stim­mun­gen, desto besser. Bei einem ersten Ken­nen­lern­tref­fen schauen Mentor und Mentee, ob sie sich sym­pa­thisch sind. Denn gegen­sei­tige Zunei­gung ist die Grund­vor­aus­set­zung für eine ver­trau­ens­volle und ehr­li­che Zusam­men­ar­beit. Dann wird ein Men­to­ring­ver­trag geschlos­sen, in dem die Tand­em­part­ner ihre Ziele für die Men­to­ring­be­zie­hung fest­hal­ten und die Häu­fig­keit der Tref­fen beschließen.

In der Zeit zwi­schen den Tref­fen notiert der Mentee neu auf­ge­tauchte Pro­bleme und Fra­ge­stel­lun­gen und setzt bespro­chene Lösungs­vor­schläge in die Tat um. Der Mentor oder die Men­to­rin wird in Vor­be­rei­tung auf das nächste Tref­fen – falls erfor­der­lich – Recher­chen zu ange­fal­le­nen Pro­ble­men anstel­len oder Kon­takt­adres­sen von Ansprech­part­nern her­aus­su­chen. Geeig­nete Themen für eine stu­den­ti­sche Tand­em­be­zie­hung sind alle, die sich ums Stu­dium und das stu­den­ti­sche Leben drehen: Prak­tika, Aus­lands­auf­ent­halte, Prüfungs­angst, Bewer­bun­gen, Zeit­ma­nage­ment, Lern­me­tho­den, Sti­pen­di­en­mög­lich­kei­ten oder Studienfinanzierung.

Von Ange­sicht zu Angesicht

Neben den Tand­em­be­zie­hun­gen orga­ni­sie­ren viele Men­to­ring­pro­gramme Vor­träge, Stamm­ti­sche oder Work­shops. Diese Ver­an­stal­tun­gen ergän­zen die sub­jek­ti­ven Erfah­rungs­werte der Men­to­ren und prä­sen­tie­ren alter­na­tive Lösungs­vor­schläge für die Men­tees. Zudem dienen sie dem Kon­takt­knüp­fen unter­ein­an­der. Dieses soge­nannte Peer-to-peer-Men­to­ring ist bei­nahe so wich­tig wie die Tand­em­be­zie­hung. Die Men­to­ring­netz­werke können im ent­schei­den­den Augen­blick die rich­ti­gen Türen aufstoßen.

In Deutsch­land ist ein Groß­teil der Men­to­ring­pro­gramme eigens auf die För­de­rung der Geschlech­ter­gleich­stel­lung aus­ge­rich­tet. Frau­en­pro­gramme werden an der Cha­rité, der UdK sowie hoch­schul­über­grei­fend an der TU, HU und FU ange­bo­ten. Einen Über­blick über die bun­des­weit ange­bo­te­nen Pro­gramme für Stu­den­tin­nen gibt das Forum Men­to­ring. Vor Ort geben die Frau­en­be­auf­trag­ten der Uni­ver­si­tä­ten oder Fakul­tä­ten Auskunft.

Aber auch die männ­li­chen Kom­mi­li­to­nen werden im Studien­gewirr nicht allein gelas­sen. Das Online-Karrierenetzwerk

e‑fellows­.net wirbt mit dem Kon­takt zu Men­to­ren aus füh­ren­den Wirt­schafts­un­ter­neh­men. Interes­senten suchen ihren Wunsch­kan­di­da­ten in einer Liste aus und bewer­ben sich direkt bei ihm als Mentee.

Men­to­ring­pro­gramme
Berlin und Potsdam

FU, HU, TU
www.profil-programm.de

Cha­rité-Uni­ver­si­täts­me­di­zin
www.charite.de/mentoring/

UdK-Berlin
www.mentoring.udk-berlin.de

Men­to­ring für Frauen
(Pots­dam, Frankfurt/Oder)
mentoring-brandenburg.de

Wei­tere Men­to­ring­pro­gramme:
www.e‑fellows.net
www.forum-mentoring.de