In medias res

Kurz­mit­tei­lun­gen: TU-Prä­si­dent, Ran­king, Inno­va­ti­ons­preis Medi­zin, Sport­for­schungs­halle, Stu­den­ten­jobs, HRK for­dert BaMa-Gerech­tig­keit, Jugend­spra­che, Hochschulverträge

Karlsruhe: Designte Bäuche

An der Hoch­schule für Gestal­tung Karls­ruhe trai­nie­ren bis zum 12. Februar drei­ßig Männer ihre Bauch­mus­keln und sieben Frauen vor­wie­gend ihre Ober­schen­kel. Unter der Fra­ge­stel­lung „Wie möchte ich meinen Körper desig­nen und wel­ches Medi­en­kunst­werk erar­bei­ten?“ tref­fen sich die Stu­den­ten und sind ihr eige­nes Pro­jekt. „Das Semi­nar beinhal­tet ästhe­ti­sche, diä­te­ti­sche und mediale Übun­gen um die Schwach­stelle des schö­nen Geschlechts“, weiß Semi­nar­lei­ter Ludger Pfanz. „Six-Pack: Män­ner­bauch­de­sign“ endet mit einer öffent­li­chen Prä­sen­ta­tion der Bäuche und der erar­bei­te­ten Kunstwerke.

TU: Neuer Präsident

Noch in diesem Jahr soll an der Tech­ni­schen Uni­ver­si­tät ein neuer Prä­si­dent gewählt werden. Der Aka­de­mi­sche Senat nomi­nierte den TU-Pro­fes­sor und ersten Vize­prä­si­den­ten Jörg Stein­bach sowie Martin Grötschel, Vize­prä­si­dent des Ber­li­ner Konrad-Zuse-Zen­trums mit TU-Pro­fes­sur. Der gegen­wär­tige Prä­si­dent, Kurt Kutz­ler, schei­det nach zehn Jahren aus Alters­grün­den aus.

HU: An der Spitze

In einem Ran­king zu den Eig­nun­gen von Mas­ter­stu­di­en­gän­gen des Cen­trums für Hoch­schul­ent­wick­lung liegt die HU auf dem ersten Platz. In den drei getes­te­ten Fächern Psy­cho­lo­gie, Volks­wirt­schafts­lehre und Poli­tik­wis­sen­schaf­ten lan­dete die Ber­li­ner Uni jeweils in der Spit­zen­gruppe. Den ersten Platz teilt sie sich mit der Mün­che­ner Ludwig-Maxi­mi­li­ans-Uni­ver­si­tät (LMU). Bewer­tungs­kri­te­rien waren unter ande­rem Anzahl der Publika­tio­nen, und Zita­tio­nen in Fachzeitschriften.

Charité: Preis erhalten

Zum vier­ten Mal in Folge hat die Cha­rité den Inno­va­ti­ons­preis Medi­zin­tech­nik des Bun­des­mi­nis­te­ri­ums für Bil­dung und For­schung gewon­nen. In diesem Jahr erhielt das Labor für Bio­flu­id­me­cha­nik die Aus­zeich­nung für eine neu­ar­tige Ver­schluss­tech­nik von Kathe­dern, die Infek­tio­nen ver­hin­dern kann.

Neue Sportforschungshalle

Ende Okto­ber legte Ber­lins Regie­ren­der Bür­ger­meis­ter Klaus Wowe­reit den Grund­stein für die geplante Sport­for­schungs­halle des Cen­trums für Sport­wis­sen­schaft und Sport­me­di­zin Berlin. Dass durch die HU und die Cha­rité getra­gene Groß­pro­jekt soll 6,05 Mil­lio­nen Euro kosten, die aus dem Kon­junk­tur­pa­ket II finan­ziert werden. Das Gebäude wird sich auf über 2.500 Qua­drat­me­ter erstre­cken, meh­rere Ebenen und eine Drei-Feld-Sport­halle haben. Die For­schungs­hal­len sollen Ende 2010 fertig gestellt sein.

HU: Winteruniversität

Vom 11. bis 29. Januar 2010 bietet die HU drei inter­na­tio­nale Kurse an. Zum einen können aus­län­di­sche Stu­die­rende und Teil­neh­mer einen 30-stün­di­gen Deutsch­sprach­kurs besu­chen. Außer­dem ver­an­stal­tet die Abtei­lung Internatio­nales zwei eng­lisch­spra­chige Fach­kurse, die sich neben den Stu­die­ren­den auch an Post­gra­du­ierte und Dok­to­ran­den wenden. In „Euro­pean Inte­gra­tion during and after the Cold War“ werden die Ereig­nisse rund um die Wie­der­ver­ei­ni­gung im Kon­text der euro­päi­schen Inte­gra­tion beleuch­tet. Dem Ver­hält­nis von Ame­rika und Europa vom 18. Jahr­hun­dert bis heute widmet sich das Semi­nar „Europe‚s Dream of America/America‚s Dream of Europe“.

Studentensorgen

Fast zwei Drit­tel aller Stu­die­ren­den jobben, ermit­telte das Deut­sche Stu­den­ten­werk (DSW). Von diesen 63 Pro­zent ist ein Drit­tel auf den Neben­job drin­gend ange­wie­sen. DSW-Gene­ral­se­kre­tär Achim Meyer auf der Heyde sieht das pro­ble­ma­tisch: „Viele können wegen der dich­ten Stun­den­pläne und der vielen Prü­fun­gen keinem Neben­job nach­ge­hen.“ Finan­zi­elle Sorgen seien so vor­pro­gram­miert. Bera­tungs­ge­sprä­che zu diesem Thema sind beim DSW beson­ders gefragt. Ins­ge­samt ist der Bedarf an sol­chen Sozi­al­be­ra­tun­gen 2008 im Ver­gleich zum Vor­jahr um ein Vier­tel auf rund 72.000 gestiegen.

Forderungen an Länder

Nach­dem die Kul­tus­mi­nis­ter die Gestal­tung der Bache­lor- und Mas­ter­stu­di­en­gänge kri­ti­sier­ten, haben die Hoch­schul­rek­to­ren scharf zurück­ge­schos­sen: Die Länder müss­ten sich von der Idee ver­ab­schie­den, dass das Bache­lor-Stu­dium die Regel, der wei­ter­füh­rende Master-Abschluss nur die Aus­nahme bilden wird. Es müssen für beide Stu­di­en­gänge aus­rei­chend Stu­di­en­plätze finan­ziert werden. So for­dern die Hoch­schul­rek­to­ren, dass die Grund­fi­nan­zie­rung gesi­chert und die finan­zi­el­len Hürde mit der Ein­füh­rung der gestuf­ten Stu­di­en­ab­schlüsse von den Län­dern aner­kannt werden.

Jugendsprache online

Mit­hilfe eines Inter­net­por­tals zu Jugend­spra­che können Schü­ler ihre Aus­drucks­weise unter­su­chen. Die For­scher der FU haben dafür eine Web­site mit Comic und Tuto­rium ent­wi­ckelt. Ziel ist, Jugend­li­che ab zwölf Jahren zu eigen­stän­di­gen Sprach­un­ter­su­chun­gen zu ermun­tern und zu befä­hi­gen. Außer­dem bietet die Seite Lehr­ma­te­rial, das im Deutsch­un­ter­richt ab der 7. Klasse ver­wen­det werden kann.

www.alltagstauglich.jugendsprache-berlin.de

Hochschulverträge sabotiert

Die Ber­li­ner Hoch­schul-Prä­si­den­ten sind empört, dass der Senat die ver­ein­bar­ten Hoch­schul­ver­träge änderte. Am 29. Juli hatte man sich auf kon­krete Finanz­zu­sa­gen für die Hoch­schu­len geei­nigt, nun sind ledig­lich Maxi­mal­werte durch die For­mu­lie­rung „bis zur Höhe von“ aus­ge­wie­sen. Die Prä­si­den­ten und Rek­to­ren wollen diese Ände­rung nicht akzep­tie­ren. Sie for­dern Sicher­heit für die Finan­zie­rung der Hoch­schu­len über die nächs­ten vier Jahre – und zwar auf dem ver­ein­bar­ten Niveau.

Über Robert Andres (33 Artikel)
Computerfreak und enthusiastischer Student. Vollblut-Berliner, der beinahe gern Lehrer geworden wäre.