Nichtakademiker-Kinder an die Uni
Nur 24 von 100 Nichtakademiker-Kindern trauen sich an die Hochschule. Damit bestätigt die jüngste Sozialerhebung zur wirtschaftlichen und sozialen Situation der Studierenden in Deutschland, die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und dem Deutschen Studentenwerk in Auftrag gegeben wurde, den langjährigen Trend. Im Gegensatz dazu studieren von 100 Kindern aus akademischen Elternhäusern fast dreimal so viel.
„Die Ergebnisse der 19. Sozialerhebung belegen klar, dass die Studien- und Berufsorientierung an unseren Schulen deutlich intensiviert werden muss, damit endlich mehr Nichtakademiker-Kinder den Weg an die Hochschule wagen“, erklärt Dr. Ulrich Hinz, Leiter des Förderprogramms „Studienkompass“. „Gelingt uns dies nicht, werden weiterhin viele talentierte Abiturientinnen und Abiturienten ihre Potenziale nicht vollständig ausschöpfen.“ Oft wüssten sie nicht, welche Möglichkeiten und Chancen ihnen ein Studium bietet. Häufig zweifelten sie auch daran, ob sie über die finanziellen Mittel sowie über die intellektuellen Fähigkeiten verfügen, ein Studium zu bewältigen. „Eine intensive Berufs- und Studienorientierung kann solche Zweifel zerstreuen und Nichtakademiker-Kinder dazu motivieren, ein Studium aufzunehmen“, betont Dr. Hinz.
Dass möglicherweise die derzeitige Arbeitsmarktlage und die Situation an den deutschen Universitäten, mit allem Bologna Hick-Hack und dem obligatorischen Selbstverständnis als Wirtschaftsunternehmen und den Studenten als Arbeitnehmer abschreckend wirken könnten, sagt niemand. Vermutet vielleicht auch niemand.