Rekordstudienanfängerzahl

Laut Sta­tis­ti­schem Bun­des­amt wächst die Zahl auf Rekord­höhe. Vor allem tech­ni­sche Fächer können sich über viele Stu­di­en­an­fän­ger freuen.

Das Sta­tis­ti­sche Bun­des­amt ermit­telte zum Win­ter­se­mes­ter 2011 515.800 Stu­di­en­an­fän­ger.  Im Win­ter­se­mes­ter 2010/2011 lag die Zahl der Stu­di­en­an­fän­ger bei 445.000 — das ist ein Anstieg um 16 Pro­zent. “Es ist ein sehr gutes Zei­chen, dass heute so viele junge Men­schen ein Stu­dium begin­nen”, sagte Bun­des­bil­dungs­mi­nis­te­rin Annette Scha­van. “Das große Inter­esse am Stu­dium ist ein ermu­ti­gen­des Signal gegen den Fach­kräf­te­man­gel und für die Zukunfts­fä­hig­keit unse­res Landes. Es zeigt auch, wie attrak­tiv unsere Hoch­schu­len sind.”

Hochschulpakt

Einen wesent­li­chen Bei­trag zum rei­bungs­lo­sen Ablauf leis­tet der Hoch­schul­pakt. Dieser wurde bereits 2007 von Bund und Län­dern geschlos­sen, um den zusätz­li­chen Bedarf an Stu­di­en­plät­zen abzu­de­cken, der wegen der dop­pel­ten Abitur­jahr­gänge durch die Ver­kür­zung der Gym­na­si­al­zeit von neun auf acht Jahre zu erwar­ten war. Mit dem Hoch­schul­pakt stell­ten Bund und Länder bis 2010 für jeden zusätz­li­chen Stu­di­en­an­fän­ger 22.000 Euro bereit, seit 2011 sind es sogar 26.000 Euro — je 13.000 Euro vom Bund und vom ent­spre­chen­den Bun­des­land. Der Bund stellt den Län­dern dafür in diesem Jahr rund 600 Mil­lio­nen Euro zur Ver­fü­gung, im Jahr 2012 kommen wei­tere 1,1 Mil­li­ar­den Euro hinzu. “Die heu­ti­gen Zahlen zeigen uns: Der Hoch­schul­pakt wirkt”, so die Bun­des­bil­dungs­mi­nis­te­rin. Ins­ge­samt sollen bis 2015 bis zu 335.000 zusätz­li­che Stu­di­en­plätze geschaf­fen werden — weit mehr als ursprüng­lich geplant. Bund und Länder haben recht­zei­tig gehan­delt und den Hoch­schul­pakt im März 2011 weiter auf­ge­stockt — alleine der Bund um eine Mil­li­arde Euro. Nun stellt der Bund 2011 bis 2015 knapp 5 Mil­li­ar­den Euro für neue Stu­di­en­plätze bereit.

Qualitätspakt Lehre

Hinzu kommen bis zu zwei Mil­li­ar­den Euro, die über den “Qua­li­täts­pakt Lehre” bis 2020 in die Ver­bes­se­rung der Lehr­be­din­gun­gen an den Hoch­schu­len flie­ßen. Beson­ders erfreut zeigte sich Scha­van über den Anstieg der Stu­di­en­an­fän­ger in den soge­nann­ten MINT-Fächern — Mathe­ma­tik, Infor­ma­tik, Natur­wis­sen­schaf­ten, Tech­nik. “Ein Ziel, das wir mit dem Hoch­schul­pakt von Anfang an ver­folgt haben, ist der Ausbau dieser Fächer. Sie sind beson­ders wich­tig, um dem Fach­kräf­te­man­gel in für Deutsch­land zen­tra­len Zukunfts­fel­dern zu begeg­nen.” Laut Sta­tis­ti­schem Bun­des­amt stie­gen die Stu­di­en­an­fän­ger­zah­len in Fach Elek­tro­tech­nik um 22 Pro­zent, in Maschi­nen­bau / Ver­fah­rens­tech­nik um 21 Pro­zent, in Infor­ma­tik um 18 Pro­zent, im Bereich Bau­in­ge­nieur­we­sen sogar um 23 Pro­zent — und damit über­durch­schnitt­lich stark. Die Minis­te­rin for­derte die Länder auf, “dafür zu sorgen, dass das Geld aus dem Hoch­schul­pakt auch voll­stän­dig bei den Stu­die­ren­den ankommt.” Da, wo es Eng­pässe gebe, etwa bei Vor­le­sungs­räu­men oder bezahl­ba­rem Wohn­raum, soll­ten die Länder ihren Ein­satz weiter verstärken.Wir sind gespannt.