In medias res

Nach­rich­ten im Winter 2011 für Stu­den­ten in Berlin und Potsdam.

[Arbeitsmarkt] Verträge mit Verfallsdatum:

Hoch­schul­ab­sol­ven­ten arbei­ten laut dem Insti­tut der deut­schen Wirt­schaft öfter in befris­te­ten Jobs als Beschäf­tigte in Lehr­be­ru­fen. 10,6 Pro­zent der ehe­ma­li­gen (Fach-)Hochschulstudierenden sind befris­tet beschäf­tigt, bei den Uni­ver­si­täts­ab­sol­ven­ten ist der Anteil mit 14,7 Pro­zent deut­lich höher. Von den Arbeit­neh­mern mit Lehre haben hin­ge­gen nur 8,5 Pro­zent Zeitverträge.

[Bachelor] Schneller Studieren:

Knapp die Hälfte der Bache­lor­ab­sol­ven­ten schloss 2007 ihr Stu­dium inner­halb der Regel­stu­di­en­zeit ab, 2008 und 2009 waren es schon annä­hernd 60 Pro­zent. Zu diesem Ergeb­nis kommt der Deut­sche Wis­sen­schafts­rat. Auch an den Fach­hoch­schu­len erreich­ten etwa 50 Pro­zent der Absol­ven­ten ihren Abschluss in der Regel­stu­di­en­zeit. Die mitt­lere Stu­di­en­dauer an Unis betrug 2009 nur 5,8 Semes­ter für den Bache­lor und 3,9 Semes­ter für den Master. Kritik gab es, weil die Unter­su­chung die Stu­di­en­ab­bre­cher und Lang­stu­die­ren­den nicht berücksichtigte.

[Großbritannien] Weniger Studenten:

Nach­dem die Erhö­hung der Stu­di­en­ge­büh­ren von 6.000 auf 9.000 Pfund pro Jahr bekannt wurde, sanken die Ein­schrei­bun­gen an bri­ti­schen Uni­ver­si­tä­ten für das Stu­di­en­jahr 2012 um zwölf Pro­zent. Nach den ersten Zahlen des Uni­ver­si­ties and Col­le­ges and Admis­si­ons Ser­vice gingen die Zahl der Bewer­bun­gen von 59.413 auf 52.231 zurück.

[Koalitionsvertrag] Keine Studiengebühren:

In Berlin wird es auch unter der neuen rot-schwar­zen Koali­tion keine Stu­di­en­ge­büh­ren geben. Dies legten SPD und CDU aus­drück­lich in ihrer Koali­ti­ons­ver­ein­ba­rung fest. Ab dem Win­ter­se­mes­ter 201213 sollen in Deutsch­land ledig­lich in Bayern und Nie­der­sach­sen Stu­di­en­ge­büh­ren erho­ben werden.

[Zukunft] Studium statt Job:

Nach dem Bache­lor-Abschluss an einer Uni­ver­si­tät ent­schie­den sich 77 Pro­zent der Absol­ven­ten für ein wei­ter­füh­ren­des Stu­dium, 22 Pro­zent fanden einen Job, 2 Pro­zent lan­de­ten in der Arbeits­lo­sig­keit. Dies geht aus einer Erhe­bung des Hoch­schul-Infor­ma­ti­ons-Sys­tems (HIS) hervor. Bache­lor-Absol­ven­ten von Fach­hoch­schu­len gehen hin­ge­gen öfter direkt in die Berufs­welt, stu­die­ren neben­bei jedoch weiter: 50 Pro­zent fanden einen Job, 53 Pro­zent schrie­ben sich für ein neues Stu­dium ein. 3 Pro­zent mel­de­ten sich arbeits­los. Befragt wurden mehr als 10.000 Absolventen.

[Preis] TU-Forscherin belohnt:

Pro­fes­sor Anja Feld­mann, Infor­ma­ti­ke­rin der TU Berlin, wurde mit dem Ber­li­ner Wis­sen­schafts­preis aus­ge­zeich­net. Die Ehrung ist mit einem Preis­geld von 40.000 Euro ver­bun­den. Der Preis wird seit 2008 zusam­men mit einem Nach­wuchs­preis vom Regie­ren­den Bür­ger­meis­ter von Berlin ver­ge­ben. Vier dieser Preise gingen bereits an die TU.

[Startups] Gute Bedingungen an FU:

Die Freie Uni­ver­si­tät hat ihr Ange­bot bei der Betreu­ung der Fir­men­grün­dun­gen von Stu­die­ren­den und Absol­ven­ten weiter ver­bes­sert. Dies geht aus einer Studie der Ludwig-Maxi­mi­li­ans- Uni­ver­si­tät Mün­chen (LMU) hervor. Die FU stei­gerte sich in der Rang­liste gegen­über 2009 von Platz 12 auf Platz 7; sie liegt damit besser als alle ande­ren Voll­uni­ver­si­tä­ten mit nicht-tech­ni­schem Schwer­punkt. Die Plat­zie­rung ergibt sich aus der Bewer­tung in acht Feldern.

[Ausland] Studierende noch unentschlossen:

Für rund die Hälfte aller Stu­die­ren­den in Deutsch­land käme es in Frage, nach dem Stu­dium im Aus­land zu arbei­ten. Dies geht aus einer Erhe­bung des IfG Allens­bach hervor, für die rund 3.000 Stu­die­rende befragt wurden. 13 Pro­zent haben den Schritt ins Aus­land fest vor, 25 Pro­zent sind der Mei­nung, dass dies nichts für sie wäre.

[Uni Potsdam] Neues Graduiertenkolleg:

Die Deut­sche For­schungs­ge­mein­schaft hat an der Uni­ver­si­tät Pots­dam das Gra­du­ier­ten­kol­leg „Ver­trackte Pro­bleme, her­aus­ge­for­derte Ver­wal­tun­gen: Wissen, Koor­di­na­tion, Stra­te­gie“ ein­ge­rich­tet. Acht Dok­to­ran­den werden im ersten Jahr geför­dert, ins­ge­samt sind zwölf Wis­sen­schaft­le­rin­nen und Wis­sen­schaft­ler der Wirt­schafts- und Sozi­al­wis­sen­schaft­li­chen Fakul­tät der Hoch­schule betei­ligt. Das Kolleg unter­sucht die Ver­bin­dun­gen zwi­schen „ver­track­ten“ Poli­cy­pro­ble­men und der Orga­ni­sa­ti­ons­ent­wick­lung öffent­li­cher Verwaltungen.

[Elite] Mehr Akademikerkinder:

Je besser eine Uni in einem Ran­king abschnei­det, desto mehr Stu­di­en­an­fän­ger aus sozial besser gestell­ten Eltern­häu­sern zieht sie an. Zu diesem Ergeb­nis kommt eine Studie des Hoch­schul-Infor­ma­ti­ons-Sys­tems (HIS). Wie Zeit-Online berich­tet, legten die Sti­pen­dia­ten der Stif­tung „Neue Ver­ant­wor­tung“ gleich­zei­tig eine Ana­lyse zur selben The­ma­tik vor: Laut dieser nahm die Anzahl pri­vi­le­gier­ter Stu­den­ten an den Hoch­schu­len zu, die im Rahmen der Exzel­lens­in­itia­tive zu Eli­te­uni­ver­si­tä­ten gekürt wurden.

[UDK ] Auszeichnung erhalten:

Pro­fes­sor Dieter Herbst von der UdK wurde zum „Pro­fes­sor des Jahres 2011“ in der Kate­go­rie „Geistes‑, Gesellschafts‑, und Kul­tur­wis­sen­schaf­ten“ aus­ge­zeich­net. Der Preis, der vom Absol­ven­ten­ma­ga­zin „Unicum Beruf“ und der Wirt­schafts­prü­fungs­ge­sell­schaft KPMG ver­lie­hen wird, ehrt Hoch­schul­leh­rer, die sich beson­ders für die beruf­li­che Per­spek­tive ihrer Stu­die­ren­den ein­set­zen. Nomi­niert waren rund 450 Professoren.

Über Theo Moßböck (20 Artikel)
Jung, gutaussehend, sicher bald erfolgreich: Kam aus der Provinz nach Berlin, will später Architekt werden und springt dort in die Bresche, wo alle anderen kneifen.