Farben der Evidenz: Vergangenheit im Fim

Votrag am 16.5. von Peter Geimer zum Thema Ver­gan­gen­heit im Film im Rahmen der Ring­vor­le­sung der Kolleg-For­scher­gruppe “Bild­Evi­denz” der FU Berlin.

Rostlaube FU Berlin (Foto: Reinhard Görner)

Bilder lügen – so lautet eine alte und oft­mals erneu­erte Bot­schaft: Sie sind sug­ges­tiv und unvoll­stän­dig, Agen­tin­nen des fal­schen Scheins und der Mani­pu­la­tion. Bilder, so lautet eine andere Bot­schaft, sind selbst­re­fle­xiv: Sie bilden nichts ab, son­dern bezie­hen ihre Wir­kungs­macht vor allem aus ihrer Selbst­be­züg­lich­keit und der Refle­xion ihrer eige­nen Bedin­gun­gen. Zwi­schen beiden Dia­gno­sen bleibt nur ein schma­ler Grat für den Wirk­lich­keits­be­zug der Bilder. Denn dieser gilt den genann­ten Bestim­mun­gen ent­we­der als mani­pu­liert und geschei­tert oder aber als ‚naiv’ und obsolet.

Vergangenheit im Film

Am Bei­spiel der fil­mi­schen Rekon­struk­tion von Geschichte möchte der Vor­trag die alte Frage nach dem Wirk­lich­keits­be­zug der Bilder – ange­sichts der in Auf­lö­sung begrif­fe­nen Dif­fe­renz zwi­schen ‚doku­men­ta­ri­schen’ und‚ fik­tio­na­len’ Antei­len des Films, zwi­schen Spur und Ani­ma­tion, Zeug­nis und ‚story’ – noch einmal stel­len und umkreist dabei eine schwie­rige For­mu­lie­rung Bruno Latours: „[…] je mehr Instru­mente, je mehr Ver­mitt­lung, desto besser der Zugang zur Realität“.

Ver­an­stal­tungs­ort: Ham­bur­ger Bahn­hof, Akti­ons­raum, 19.00 Uhr