Ein Waisenhaus in Tansania
Freiwilligenprojekte in aller Welt sind hoch im Kurs, doch wie ist das wirklich? Die 24-jährige Isabel aus Berlin-Friedrichshain hat die Erfahrung gemacht. In Tansania unterrichtete sie acht Wochen lang Heimkinder und half beim Bau eines Waisenhauses.
Nach Afrika wollte Isabel schon immer. „Schon seit Kindheitstagen träumte ich davon, den Kontinent zu sehen, den ich sonst nur aus dem Fernsehen kannte. All diese atemberaubenden Bilder wollte ich mit eigenen Augen sehen“, sagt sie. Nach einem befristeten Arbeitsvertrag war für sie klar, dass sie Zeit hat ins Ausland zu gehen und fand im Internet ihr Wunschprojekt in einem Kinderheim der tansanischen Stadt Arusha.
Willkommene Helfer
„Man kann einfach alles hinter sich lassen und in eine komplett andere Welt eintauchen. Dieses Land war auf den ersten Blick so anders und so wunderschön, wie ich es nie erwartet hatte.“, sagt sie. An einem Dienstagmorgen begann ihr erster Tag im Projekt. „Wir hörten die Kinder schon, bevor wir sie sahen. Als wir um die Ecke kamen und sie uns entdeckt hatten, kamen sie direkt auf uns zugestürmt. Etwa 50 Kinder scharten sich fröhlich und kreischend um uns und packten uns an den Händen und zogen uns auf den Hof.“ Mit so einer Herzlichkeit hatte sie nicht gerechnet: „Diese Kinder waren die ausgelassensten und glücklichsten kleinen Wirbelwinde, die ich je gesehen hatte. Ich war total überwältigt. Die beiden Leiter unseres Kinderheims befreiten uns aus den Händen der Kinder, um uns bei einer Tasse Tee zu erklären, wie der Alltag abläuft.“
Das Kinderheim war sehr neu und gegründet von einem jungen Mann, der früher selbst ein Heimkind war. Zu diesem Zeitpunkt bestand das Heim nur aus einer Schule, da die Schlafsäle und neue Klassenzimmer einige Meter weiter erst neu gebaut wurden. „Nach dem Unterricht hatten wir die Möglichkeit, direkt mit anzupacken und beim Bau zu helfen“, sagt Isabel.
Sie und andere Freiwillige unterrichteten vormittags die Kinder und spielten danach mit ihnen im Hof. Mittags halfen sie bei der Zubereitung des Mittagessens. „Meistens gab es Porridge, aber wir brachten oft noch andere Lebensmittel aus der Stadt mit, um etwas Abwechslung zu ermöglichen. Danach bildeten die Kinder einen Kreis und sangen ein Abschiedslied. Sie gingen dann zu Nachbarn oder entfernten Verwandten, bei denen sie noch so lange untergebracht waren, bis das richtige Kinderheim eröffnet werden konnte.“
Vom Kilimandscharo und vielen Erinnerungen
Nachmittags und an den Wochenenden gab es genügend Zeit, die Stadt anzuschauen oder Ausflüge zu machen. „Ich habe während meiner zwei Monate in Tansania sehr viele Ausflüge mitgemacht, weil ich möglichst viel vom Land sehen wollte. Und ich habe keinen einzigen bereut. So war ich bei den Hot Springs am Fuße des Kilimandscharo und in einem Massai-Dorf, wo wir von den Einheimischen begrüßt und uns die Lebensweise des Stammes näher gebracht wurde.“ Der Höhepunkt für sie war ganz klar die drei-tägige Safari durch die Nationalparks Tarangire, Ngorongoro und Lake Manyara. „Wenn man morgens mit dem Sonnenaufgang aufsteht, durch die Natur fährt und sieht, wie die Lebewesen in völligem Frieden einfach sein können, ist das schlichtweg atemberaubend“, schwärmt sie.
Kein Wunder, dass es Isabel nicht leicht fiel Tansania wieder zu verlassen. „Werde ich Afrika vermissen? Definitiv! Die Herzlichkeit der Menschen, die Fröhlichkeit der Kinder im Heim, das tolle Essen und die vielen neuen Freundschaften, die ich in der Zeit mit Menschen aus aller Welt geschlossen habe, werden mir in Erinnerung bleiben.“
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