„Die Musik war immer das, woran mein Herz hing”
2008 kamen die Jungs von DO I SMELL CUPCAKES zum Studium von Cottbus nach Berlin. Seitdem ist viel passiert. Das Studium ist — teilweise — abgeschlossen, 2012 erschien ihr erstes Album SPRINGS. Die Spree hat mit Gitarrist Dennis und Bassist Max über Erfolge, Studium und wichtige Lebensentscheidungen gesprochen.
Wie würdet ihr den Satz beenden: Erfolg ist „planbar”, „Glückssache”, „harte Arbeit” oder „stellt sich von selber ein, wenn man das tut, worin man gut ist”?
Dennis: Erfolg ist absolut harte Glücksarbeit. und überhaupt nicht planbar — und stellt sich schon gar nicht von selber ein. Auch dann nicht, wenn man gut ist. Mal ehrlich: Erfolg ist verdammt harte Arbeit.
Max: Harte Arbeit ist fast immer die Voraussetzung für Erfolg. Ohne Glück geht es aber oft gar nicht.
Was war bisher euer größter Erfolg als Band?
Dennis: Auf den richtig großen Erfolg warten wir noch. Bisher haben wir aber viele tolle Momente und kleine Erfolge erlebt. Zum Beispiel als wir während unserer kurzen Osteuropa-Tour in Budapest zufällig in einem der besten Hotels der Welt unterkamen.
Max: Die Record-Release-Party von unserem ersten Album würde ich schon als Erfolg verbuchen. Die Leute standen vorm Frannz-Club Schlange. Über die Schönhauser Allee rüber. Das waren ein tolles Konzert und eine tolle Party!
Dennis: Es sind diese kleinen Erfolge, glaube ich, die motivieren. Wir wollen Konzerte so spielen, dass unser Publikum zufrieden ist. Dabei wünschen wir uns natürlich, nicht die kleine Studentenband zu bleiben, die man mal gehört hat. Die Leute sollen sich an uns erinnern.
Leider kommt mit dem Erfolg nicht immer auch das große Geld. Du hast dein Jura-Studium abgeschlossen, Max. Dennis du hast Deutsch und Musik und Medien im Bachelor studiert. War euer Studium der Plan B, falls ihr mit der Musik kein Geld verdient?
Max: So durchdacht bin ich da nicht rangegangen. Ich bin ja erst 2009 zu den Cupcakes gekommen. „Nur” Plan B war das Studium nie. natürlich war die Musik für mich immer das, woran mein Herz hing. Aber auf der anderen Seite war mir auch klar, dass ich erst einmal ein bisschen Geld verdienen muss.
Dennis: Für mich gibt es da auch keine Hierarchie. Kein Plan A, kein Plan B. Mir war Musik immer wichtig, mir war das Studium immer wichtig. Dabei war klar, dass Studium und Musik parallel laufen müssen — bis wir vielleicht irgendwann dahin kommen, dass wir mit unserer Musik wirklich Geld verdienen. Also WIRKLICH Geld. Klar, es ist schwer, Studium und Musik unter einen Hut zu kriegen. Wenn das Studium direkt eine Anstellung nach sich zieht, ermöglicht es finanzielle Unabhängigkeit — und eröffnet damit künstlerische Freiheit. Wir müssen uns nicht prostituieren, um Geld mit unserer Musik zu verdienen. Das ist toll.
Max: Außerdem gibt es viele Synergieeffekte.
Dennis: Ja, meine Kleistlektüre aus dem Studium, Penthesilea, ist mit in einen unserer Songs geflossen.
Max: (lacht) Genau! Und ich kann unsere Verträge prüfen. Der Musikmarkt ist gerade so schwierig, da brauchen wir die speziellen Fähigkeiten jedes einzelnen.
Warum habt ihr überhaupt studiert?
Dennis: Mein Studium hat mir immer Spaß gemacht. Die Seminare waren toll. den Master habe ich dann aber abgebrochen. Ich habe einfach keinen Sinn darin gesehen, irgendwas zu verschriftlichen, was dann nur ich und der Dozent lesen. Das war der Horror. Bei der Musik ist das anders. Hier schaffen wir konkrete Werke: Musik, Texte … Jetzt verdiene ich Geld mit meinem Job in einem Verlag. Die Musik läuft parallel. Das funktioniert.
Das Interview führte Jana Kugoth.