Abenddämerung

Spä­tes­tens nach dem zwei­ten Hör­durch­lauf greift das im Titel des Albums ein­ge­führte „fee­ling“. Die schwe­di­sche Band mit trans­at­lan­ti­scher Beset­zung aus Chi­cago und Chile lässt sich nur schwer in Kate­go­rien ste­cken. Ver­sucht wurden schon „Indie Rock“, „Pop“ oder „Coun­try Punk“.

Für Gitarre und Gesangs­ein­la­gen sind die Gebrü­der Henrik und Magnus John­son zustän­dig. Am Bass steht – in aller Regel – Manne Wes­ter­lund, und hinter den Drums sitzt der ein­zige gebür­tige Schwede Andy Johans­son. Seit ihrem offi­zi­el­len Start im Jahre 2002 brach­ten Ner­vous Nellie zwei Alben auf den Markt. „The Peace Pipe Ep“ von 2004 wurde unter dem eige­nen Label Hon­ky­jonxs Records veröffentlicht. 

  2005 legten die vier Musi­ker ihre Künste in die Hände von Go-Kart Records Europe, unter deren Obhut das Album „Don’t think feel“ erschien. Jen­seits von nervös und ängst­lich geben die Jungs ihre melo­di­schen und ein­fach struk­tu­rier­ten Lieder in knapp vier­zig Minu­ten zum Besten und achten dabei auf unter­schied­li­chen Rhyth­mus und Inten­si­tät. Die ersten Songs klin­gen noch ruhig und melan­cho­lisch, was bei einem Titel wie „Per­so­nal Elvis“ nicht zu erwar­ten gewe­sen wäre. Doch das stei­gert sich hin zu rock’n’rolligen Einlagen. 

Eben­falls der Bonus Track fehlt nicht und eta­bliert mit seinem ver­ruch­ten Sound einen Außen­sei­ter erster Klasse. Etwas kit­schig ist die Abend­däm­me­rung, die das gesamte Album durch­läuft, her­vor­ge­ru­fen durch eine Anhäu­fung der Worte wie „tonight“, „last night“ oder „evening“. Im Gegen­satz zu dem spar­ta­nisch gestal­te­ten Book­let lässt die Home­page des schlicht aber hip geklei­de­ten Quar­tetts keine Wün­sche offen: Neben Hör­pro­ben gibt es auch freie Down­loads, Song­texte, Fotos und Videos.