Der, die oder das StuPa?

Wie jedes Jahr war auch 2006 erneut die Betei­li­gung bei der StuPa-Wahl gering.

Im Früh­jahr wurden an der Hum­boldt-Uni­ver­si­tät und der Freien Uni­ver­si­tät neue Stu­den­ten­par­la­mente gewählt. Die Betei­li­gung an der StuPa-Wahl war sowohl an der HU (6,2 Pro­zent) als auch an der FU (12 Pro­zent) sehr gering. Woher das Des­in­ter­esse der Stu­den­ten kommt, ist nicht leicht zu beant­wor­ten. Denn schließ­lich ver­wal­ten die StuPas meh­rere hun­dert­tau­send Euro Studentengelder.

Das „Stu­den­tIn­nen­par­la­ment“ ist das Selbst­ver­wal­tungs­or­gan der Stu­die­ren­den­schaft, zu der auto­ma­tisch jeder ein­ge­schrie­bene Stu­dent gehört, der am Ende des Semes­ters brav seine Rück­mel­de­ge­bühr bezahlt. Ein Teil der Gebühr (HU: 6 Euro, FU: 7 Euro) geht an den All­ge­mei­nen Stu­den­ten­aus­schuss (AStA) und damit auch an das StuPa. Damit stehen der stu­den­ti­schen Selbst­ver­wal­tung mehr als 350.000 Euro pro Semes­ter zur Ver­fü­gung. Das Geld wird für die Kosten der Sit­zun­gen, bei­spiels­weise Kopien, Brief­porto, ver­wen­det. Andere fi nan­zi­elle Posten fallen beim StuPa nicht an, da dessen Mit­glie­der ohne Auf­wands­ent­schä­di­gung arbeiten. 

Auf­ga­ben und Orga­ni­sa­tion

Das StuPa wird immer zu Anfang eines Jahres gewählt. Wahl­be­rech­tigt sind alle Ange­hö­ri­gen der Stu­die­ren­den­schaft. In diesem Jahr stan­den an der FU 49, an der HU 17 Listen zur Wahl. Sind die 60 Plätze des StuPas schließ­lich nach der übli­chen Ver­hält­nis­wahl besetzt, geht es ans Dis­ku­tie­ren. Die wich­tigste Auf­gabe des StuPas ist die Wahl des All­ge­mei­nen Stu­die­ren­den­aus­schus­ses, die Regie­rung der Uni sozu­sa­gen. An der HU heißt der Asta übri­gens „Refe­ren­tIn­nen­Rat“, was bun­des­weit ein­ma­lig ist. Außer­dem wählt das StuPa den stu­den­ti­schen Wahl­vor­stand und Semes­ter­ti­cket­be­auf­tragte. Der vom Asta auf­ge­stellte Haus­halts­plan benö­tigt eben­falls die Zustim­mung des StuPas.

Die StuPa-Mit­glie­der finden sich zusam­men, wenn es aktu­elle Themen zu dis­ku­tie­ren gibt oder Anträge vor­lie­gen – eine solche Sit­zung kann je nach Antrags­lage und Dis­ku­tier­laune meh­rere Stun­den dauern, beson­ders, wenn der Haus­halt und die Geld­er­ver­tei­lung beschlos­sen werden sollen. Mit einem Teil der Gelder werden ver­schie­dene stu­den­ti­sche Pro­jekte und Bera­tungs­an­ge­bote finanziert.

Das StuPa ist zwar unab­hän­gig von ande­ren Insti­tu­tio­nen, hat jedoch außer den Wahlen und Reso­lu­tio­nen nur wenig Hand­lungs­mög­lich­kei­ten. Ein direk­ter Einfl uss auf die Uni­ver­si­täts­lei­tung oder auf die uni­ver­si­tä­ren Gre­mien ist nicht möglich. 

Viele Berei­che

Die vom StuPa gewählte Exe­ku­tive der Uni, der Asta, beschäf­tigt sich mit ver­schie­de­nen Berei­chen der Hoch­schul­po­li­tik. Der Stu­die­ren­den­aus­schuss orga­ni­siert sich in Refe­ra­ten, welche sich bei­spiels­weise mit Finan­zen, Sozia­lem, Kultur oder Öff ent­lich­keits­ar­beit befas­sen. An der Arbeit in den ein­zel­nen Refe­ra­ten können sich alle Stu­den­ten betei­li­gen. Ein Plenum des Aus­schus­ses fi ndet einmal wöchent­lich statt.

Wer zukünf­tig beeinfl ussen will, was mit dem Geld pas­siert, das der Stu­die­ren­den­aus­schuss und das StuPa bekom­men, sollte wählen gehen. An der Hoch­schul­po­li­tik kann sich jeder betei­li­gen. Indi­rekt sind wir über die Mit­glieds­ge­bühr sowieso alle ein­be­zo­gen. Warum dann nicht gleich rich­tig mitmischen?

Wei­tere Infor­ma­tio­nen
Hum­boldt-Uni­ver­si­tät: www.refrat.de
Freie Uni­ver­si­tät: www.astafu.de
Tech­ni­sche Uni­ver­si­tät: http://asta.tu-berlin.de