Wider die Hetzjagd
„Gute Nacht! Und Viel Glück“ – So beendete Ausnahmejournalist Edward R. Murrow (David Strathairn) stets seine Nachrichtensendung „See it Now“ im amerikanischen Sender CBS.
Anfang der 50er Jahre steckt das Fernsehen noch in seinen Kinderschuhen, und eine Hetzjagd – der heutigen gegen vermeintliche Terroristen nicht unähnlich – des US-Senators Joseph McCarthy gegen Kommunisten hat das Land erfasst. Heikel war es, kritisch gegen Senator McCarthy zu publizieren, dennoch wahrte Murrow einen verantwortungsvollen, aber auch provozierenden Journalismus und bezog zum ersten Mal Stellung gegen den US-Senator und seine Methoden – zum Ärger seiner Sponsoren, der Armee und seinen Chefs.
Doch er und sein Team, mit Produzent Fred Friendly (George Clooney) bekräftigen ihren Standpunkt und machen den Senator, der geschickt durch Archivmaterial selbst zum Darsteller in diesem Film wird, zum ersten Mal angreifbar. Beklemmend realistisch inszeniert Regisseur Clooney, dessen Vater selbst 30 Jahre Nachrichtensprecher war und für den Murrow immer ein großes Vorbild gewesen ist, die verrauchte Redaktionsatmosphäre in schwarz/weiß-Tönen der 50er Jahre und beweist einmal mehr, dass Hollywoodschönlinge auch Grips haben können.
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Steven Soderbergh und Clooney avancieren mit diesem Projekt nach „Confessions of a Dangerous Mind“ zu wichtigen Charakteren der Independent-Szene in Hollywood. Es ist beruhigend, dass das Kino neben all den Blockbustern mit Filmen wie „Good Night and Good Luck“ ein ambitioniertes, politisch wertvolles Filmprojekt bietet. In diesem Sinne: „Gute Nacht! Und Viel Glück.“