Schmerzhafte Geschwisterliebe

Sie sind Geschwis­ter und gleich­zei­tig die größ­ten Kon­kur­ren­tin­nen. Von Anfang an stehen Lina und ihre große Schwes­ter in einem merk­wür­di­gen Ver­hält­nis zueinander.

  Beide buhlen um die Zunei­gung ihrer Mutter, die sich nach der Geburt der zwei­ten Toch­ter mehr und mehr zurück­zieht und die Fami­lie schließ­lich ver­lässt. Der Vater erscheint nur noch als Rand­fi­gur, der die Kinder sich selbst über­lässt. Die Mäd­chen begin­nen ein Spiel, das kaum merk­lich gefähr­li­cher und schmerz­haf­ter für beide wird. Dabei ent­fer­nen sie sich immer mehr von­ein­an­der, obwohl sie sich einst geschwo­ren hatten, alles mit­ein­an­der zu teilen. Als Gregor in die Geschichte der Mäd­chen gerät, spitzt sich der Kon­flikt zu. Der Kon­takt zwi­schen den Schwes­tern bricht zeit­weise voll­ends ab. Doch ohne ein­an­der können die Mäd­chen auch nicht leben. Das Spiel der eins­ti­gen Kinder treibt auf ein qual­vol­les Ende zu. „Das Wasser, in dem wir schla­fen“ ist der Debüt-Roman von Rabea Edel, der Open Mike-Preis­trä­ge­rin von 2004. Ihr Werk beschreibt zwei Kinder, die ihre Zunei­gung zuein­an­der mit grau­sa­men Her­aus­for­de­run­gen bis zum Äußers­ten stra­pa­zie­ren. Die junge Autorin setzt mit diesem Werk hohe Maß­stäbe, die sehr auf Neues hoffen lassen.