Anderssein

[Film] Me Too – wer will schon normal sein? Regie: Anto­nio Nah­arro; Mit: Pablo Pineda, Lola Duenas; Start: 5. August 2010

Daniel hat nach seinem Diplom end­lich einen Job, hält sich mit Fit­ness-Übun­gen in Form, und plötz­lich fehlt nur noch die rich­tige Frau. Das ein­zige Pro­blem, das es gibt, for­mu­liert sein Bruder recht tref­fend „Keine Frau mit 46 Chro­mo­so­men wird sich jemals in dich ver­lie­ben”. Denn Daniel hat das Down-Syn­drom, wünscht sich normal zu sein, nicht aus­ge­grenzt zu werden und eine Frau fürs Herz zu finden.

Auf­tritt: Laura, die rebel­li­sche, blonde Mit­ar­bei­te­rin aus Madrid, ver­dreht nicht nur Daniel den Kopf, doch nach einem Aus­flug an den Strand kommt sich das Paar näher. Detail­reich, intel­li­gent und oft urko­misch zeich­net Regis­seur Anto­nio Nah­arro ein doku­men­ta­ri­sches Bild über die Facet­ten eines Lebens mit Down-Syn­drom. Von über­für­sorg­li­chen Eltern, über gesell­schaft­li­che Aus­gren­zung bis hin zu eng­stir­ni­gen Prolls, die Daniel nur als Klein­kind wahr­neh­men, ist der Zuschauer Zeuge eines auf­re­gen­den All­tags, den der Eröff­nungs­film des dies­jäh­ri­gen Film­fests Mün­chen blen­dend in Szene setzt.