IQ-Tests schaffen Ungerechtigkeit
Intelligentere Menschen bringen nicht deshalb höhere Leistungen, weil sie klüger sind. Sie erhalten lediglich einen besseren Zugang zu wichtigen Ressourcen.
Zu diesem Ergebnis kam ein Team von Forschern der Rotterdam School of Management in dem Fachmagazin „Research in Organizational Behavior“. Vor allem in der westlichen Welt entscheiden Auswahltests ab der Grundschule über den Zugang zu wichtigen Ressourcen, etwa modernen Universitäten oder motivierten Fachleuten. In den Niederlanden werden beispielsweise bereits elfjährige Schüler vor den sogenannten „Cito“-Test gestellt. Dieser wirkt sich maßgeblich auf die Entscheidung aus, ob ein Schüler später eine Berufsausbildung oder ein Hochschulstudium antritt. Wer solche Hürden zu Beginn nicht nimmt, hat es im Laufe seines Lebens immer schwerer, mit den Privilegierten mitzuhalten. Weder ist das Geld für teuren Nachhilfeunterricht vorhanden noch die Zeit für die eigene Weiterbildung, da man schon mitten im Berufsleben steht. So wächst eine Kluft zwischen denen, die bei formalen Intelligenztests gut abschneiden, und denen, die mit solchen Verfahren nicht zurechtkommen. Was für einen Arbeitgeber letztendlich zählt, nämlich die Arbeitsleistung, kann so nicht immer richtig eingeschätzt werden. Untersuchungen aus anderen Kulturkreisen, wie etwa dem Mittleren Osten, werten das Verhältnis zwischen IQ und Arbeitsleistung schwächer, teilweise sogar negativ. Der Erfolg im Beruf hänge hier weniger von Testergebnissen ab, da diese nicht so verbreitet seien wie in der westlichen Welt.
So ein Blödsinn. Ersetzt mal lieber “Intelligenztest” durch “Geld”, dann stimmt’s schon eher — wer nicht aus wohlhabendem Haus kommt, hat kaum eine Chance auf Studium, weil die Ressourcen fehlen. Nachhilfe kostet Geld, Bücher kosten Geld — aber kein Lehrer und keine Bücherei oder Buchhandlung verlangen die Mensa-Mitgliedskarte für Unterricht oder Ausleihe.