Kürschners Kaffeeklatsch 2.1. — 9.1.
Warum Werbung auf WG-Partys nichts zu suchen hat und Studenten eben doch die besseren Menschen sind.
Neues Jahr, neues Glück und ganz viel Motivation. Ein guter Vorsatz für 2012: Gutes tun. Zwei Stuttgarter Studenten haben sich es zur Aufgabe gemacht, das wahre Leben im Knast zu zeigen und dokumentierten dies eindrücklich in dem Kurzfilm “Knastalltag — Leben hinter Gittern”. Samuel Härtl und Florian Klug waren ziemlich angenervt von dem Gewinnerimage, das weitläufig von den harten Jungs gilt, die ihre Geschäfte einfach mal von “drinnen” weiterführen oder die Inhaftierung als Urlaub annehmen. Die langjährigen Insassen der Justizvollzugsanstalt Rottenburg wollten diese Klischees thematisieren und suchten jemanden, der sich mit ihrer Situation auseinandersetzt. So entstand ein gelungener, nicht-kommerzieller Film, der zeigt, dass Studenten auch mal Gutes im Sinn haben. Zum Beispiel ein Jahr lang ehrenamtlich, jeden Montag für zwei Stunden mit Gefängnisinsassen zusammen sein und ihre Sicht auf die Welt verstehen lernen.
Es gibt natürlich auch Dinge, die man für 2012 überdenken sollte. Ist es zum Beispiel ratsam, das Angebot anzunehmen, kostenlos Getränke und Essen für WG-Partys zu erhalten, wenn sie von großen Firmen gesponsert werden? Man könnte drüber nachdenken. Eine Kölner Agentur vermittelt solche Party-Sponsorings. Wir finden das gar nicht toll und sind uns ganz sicher, dass in Berlin so etwas nicht möglich sein kann. Viel zu sehr hassen wir es, in der Silberlaube der FU durch den Werbedschungel vor der Mensa zu stapfen. Dass uns die Marketingabteilungen dann auch noch die heimische WG plakatieren und uns womöglich eine als Bierflasche verkleidete Bardame das Kaltgetränk reicht — nein, nicht mit der Hauptstadt des guten Geschmacks!
Wir gehen also ins neue Jahr mit der Empfehlung: Sauber bleiben.