Artikel von Michael Metzger

Was ihr wollt

[Forderungen] Worum geht’s eigentlich beim Bildungsstreik? „spree“ fasst die wichtigsten Forderungen zusammen.

Bachelor reformieren
Die Studenten fordern weniger Arbeitsbelastung im Bachelor-Studiengang, mehr Lernfreiheit und eine Verlängerung der Regelstudienzeit. Weitere Forderungen sind je nach Studiengang unterschiedlich und können oft nur vor Ort umgesetzt werden.

Mehr Geld für Bildung
Mehr Bücher, mehr Technik, mehr Personal: Die Studenten wollen eine bessere Ausstattung ihrer Hochschule. Studiengebühren lehnen sie kategorisch ab.

Master für alle
Wer nach dem Bachelor weiterstudieren will, kann sich auf einen Master-Platz bewerben. Davon gibt es aber nur wenige, sodass viele leer ausgehen. Die Zugangsvoraussetzungen für Master sind außerdem zu beschränkend.

Abschaffen der Repressionen
Die streikenden Studenten wollen nicht unter Druck gesetzt werden. Anwesenheitskontrollen in Vorlesungen und Seminaren empfinden sie als Zumutung: Die körperliche Anwesenheit im Hörsaal sage nichts über die Aufmerksamkeit aus, die jemand seinem Studiengang widme.

Weniger Einfluss der Wirtschaft
Ein Studium dient nicht nur der Ausbildung für den späteren Beruf, sondern soll vor allem das freie Denken fördern. Beeinflussen Wirtschaft oder Politik die Hochschulausbildung, ist freies wissenschaftliches Arbeiten unmöglich.

Mehr Demokratie
Die Forderung nach „Viertelparität“ bedeutet: Alle Gremien in der Hochschule sollen zu je einem Viertel von Professoren, Vertretern des Mittelbaus, weiteren Unimitarbeitern und Studenten besetzt werden. Momentan haben die Professoren in vielen Gremien eine eindeutige Mehrheit.

Soziale Öffnung der Hochschulen
Die Studenten streiken nicht nur für sich selbst. Sie wollen, dass mehr Migranten und mehr Menschen aus bildungsfernen Schichten studieren dürfen.

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9. Februar 2010

Weiße Weste

[Im Profil] Selbstoffenbarung oder taktische Zurückhaltung? Die Art der Darstellung in der virtuellen Welt sollte bedacht gewählt werden.

Tim hat eine Weiße Weste. Virtuell stellt er sie stolz zur Schau: Drei Praktika und fünf Organisationen für ehrenamtliches Engagement sind auf seinem Facebook-Profil aufgelistet, dafür sind die Zeilen „Hobbys“ und „Beziehungsstatus“ leer. Fotos gibt es nur drei, allesamt Bewerbungsfotos mit unterschiedlichem Bildausschnitt.

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9. Februar 2010