Neuseeland: Im Land der Kiwis

Wer hat sich nicht schon einmal gewünscht, ganz weit weg zu gehen, so weit wie es nur geht? Man setzt sich also in ein Flug­zeug und fliegt so lange um die Erde, bis man nach unge­fähr 22 Stun­den Flug­zeit auf der ande­ren Seite der Erde ange­kom­men ist. Man wird aller­dings ent­täuscht fest­stel­len, dass auf der ande­ren Seite nichts als Wasser ist, aber nur ein klei­nes Stück­chen weiter liegt Neu­see­land. Hier sollte man unbe­dingt etwas ver­wei­len und sich umschauen.

Die meis­ten Men­schen hier­zu­lande haben nur eine unklare Vor­stel­lung von Neu­see­land: ein klei­nes Land, irgendwo bei Aus­tra­lien. Neu­see­land ist jedoch erstaun­lich groß (etwa so groß wie die Bri­ti­sche Insel) und erstaun­lich weit weg von Aus­tra­lien (etwa drei Flug­stun­den an der engs­ten Stelle). Einmal ange­kom­men wird der Besu­cher nicht mehr aus dem Stau­nen her­aus­kom­men: Alles ist anders! Keine Pfl anze sieht so aus wie hier, im Juli herrscht tiefs­ter Winter, die Sonne steht mit­tags im Norden. 

Große Kli­ma­viel­falt

Neu­see­land ist sehr lang­ge­zo­gen und besitzt damit den Vorzug, sehr viele Kli­ma­zo­nen zu haben: Vom sub­tro­pi­schen Regen­wald im Norden bis zu einem gemä­ßig­ten Klima ganz im Süden ist alles vor­han­den, voll­kom­men ein­same Traum­strände inbe­griff en. Aber es gibt noch mehr Attrak­tio­nen: Wer Aben­teuer liebt, wird in Neu­see­land, dem Land, in dem das Bun­gee­jum­ping erfun­den wurde, ganz auf seine Kosten kommen. Genauso wie der, der die Natur liebt. Meist lassen sich die beiden Dinge sogar ver­bin­den, denn bei einem Fall­schirm­sprung ist die Aus­sicht auf einen Glet­scher inklu­sive und wer würde es nicht als Aben­teuer bezeich­nen, Wale, Del­phine, Pin­guine und Alba­trosse zu beob­ach­ten oder auf einem (mög­li­cher­weise noch akti­ven) Vulkan zu leben? Das alles ist in Neu­see­land ganz normal. Und natür­lich sind da auch noch die Kiwis, die großen (denn so nennen sich die Insel­be­woh­ner gern) und die klei­nen, wenn auch die scheuen, nacht­ak­ti­ven Lauf­vö­gel nur schwer zu ent­de­cken sind. Doch auch für Leute, die ein­fach nur der deut­schen Misere ent­kom­men wollen, hat Neu­see­land viel zu bieten: Die Kiwis (die großen) sind ein sehr klei­nes Völk­chen, nur etwa 4,1 Mil­lio­nen Men­schen zäh­lend, und doch sind dort angeb­lich alle Eth­nien der Welt ver­tre­ten, ent­spre­chend bunt gemischt und inter­es­sant ist das Leben in Auck­land, der heim­li­chen Hauptstadt. 

Ande­res Sozi­al­klima

Natür­lich gestal­tet sich auch das täg­li­che Zusam­men­le­ben so vieler ver­schie­de­ner Kul­tu­ren nicht ohne Pro­bleme, aber trotz­dem sind die all­ge­meine Freund­lich­keit (jeden­falls Tou­ris­ten gegen­über) und die gelas­sene Ent­spannt­heit der Insel­be­woh­ner eine will­kom­mene Abwechs­lung zu den hie­si­gen Ver­hält­nis­sen; zumal Arbeits­lo­sig­keit in Neu­see­land fast aus­ge­stor­ben ist, was auch das Arbeits­klima in den Betrie­ben ange­neh­mer macht: Die Kiwis leben nicht in der stän­di­gen Angst um ihren Job. Dieser Umstand macht es sehr attrak­tiv, dort zu arbei­ten, jeden­falls für eine Weile, denn eine län­ger­fris­tige Arbeits­er­laub­nis ist schwer zu bekom­men. Aber ein Prak­ti­kum in Neu­see­land ist pro­blem­los mach­bar und auf jeden Fall zu empfehlen.