Summer Schools
Im Sommer macht man entweder Urlaub – oder nutzt die Zeit für die ganz eigene Bildung.
Gerade wenn Mitte Juli die lange vorlesungsfreie Zeit beginnt, kommen viele Studenten erst richtig in Fahrt. Manch einer fühlt sich ausgelaugt und sucht Entspannung. Andere wiederum sehen das als Chance für außeruniversitäres Engagement. Hochschulen auf der ganzen Welt bieten sogenannte „Summer Schools“ an. Das sind Intensivkurse zu verschiedenen Themen mit unterschiedlicher Dauer. Das Angebot reicht von Sprachkursen über Exkursionen und Laborexperiemente bis hin zu Tauch‑, Segel- und Pilotenscheinen – je nachdem, was man sich leisten kann.
Die Sommerschule hat für jeden etwas
Beispielsweise veranstaltet das „Culham Science Centre“ in der Nähe von Oxford Mitte Juli die „Plasma Physics Summer School“. In elf Tagen wird das Wesen des Plasmas unter die Lupe genommen. Hier wird alles erzählt, was auch nur im Entferntesten damit zu tun hat. Eine Einführung, wie Plasma im Computer simuliert wird, ist auch dabei und weil zu viel Plasma auf Dauer keinen Spaß macht, wird auch gefeiert. Alle Teilnehmer ziehen mit Live-Musik auf einem Partyboot über die Themse. Hier trinkt man, was das Plasma aushält, und tauscht eMail-Adressen mit anderen Plasma-Fans. Mit Unterkunft und Frühstück – 750 Euro. Ein besonders schöner Kurs wird von der Humboldt-Universität angeboten. Der zweiwöchige Kurs ist speziell für Studierende der Sportwissenschaften gedacht. In der ersten Woche gibt es theoretische Grundlagen zu sportwissenschaftlichen Forschungsmethoden, Bewegungsanalysen, Segeln und Windsurfen sowie Besuche in Sportlaboratorien. In der zweiten Woche ziehen die Kursteilnehmer nach Berlin- Schmöckwitz, wo es an die praktische Umsetzung der Theorie geht. Nachhause geht man dann mit bis zu fünf ETCS-Punkten und einem Grundschein fürs Segeln und Windsurfen. Im Paket sind auch Unterkunft und BVG-Ticket enthalten – 750 Euro. Richtig was geboten bekommt man im Sprachkurs der „Universitat Autonoma de Barcelona“ in einer der beliebtesten Städte Europas. In sieben Wochen bekommt man nicht nur Sprachkenntnisse beigebracht, sondern erfährt auch etwas über das Land. Begleitet wird das durch Exkursionen, Stadtrundfahrten, Museumsbesuche etc. Gelernt wird in Workshops, Vorlesungen und Übungen. Untergebracht wird man in einer Einraumwohnung mit Breitband-Internetanschluss, Unfall- und Krankenversicherung sind auch inklusive. Nach Abschluss des Kurses werden einem noch drei ETCS-Punkte gut geschrieben – 4.500 Euro.
Voraussetzungen und Vorbereitung
Die Voraussetzungen sind ganz unterschiedlich. Viele Kurse setzen nichts voraus. Aber es kann vorkommen, dass ein Sprachkurs ein gewisses Mindestniveau erwartet oder dass ein Kurs nur für Teilnehmer gedacht ist, die bereits eine Spezialisierung in einem bestimmten Fach eingeschlagen haben. Bei der Bewerbung hat jeder Kurs seine eigenen Richtlinien und Prozedere. In den seltensten Fällen ist ein Kurs kostenlos. Die Höhe der Gebühren richtet sich nach dem Inhalt, der geboten wird. In der Regel sind die Kosten für eine Unterkunft mit Frühstück enthalten. Wenn man ins Ausland geht, sollte man sich Gedanken über eine Auslandskrankenversicherung machen. Auch Fragen zum Visum müssen geklärt werden. Vor allem sollte man das Geld für den Kurs bereits haben. Denn häufig wird die Frage gestellt, ob man sich nicht nach dem „Work- And-Travel“-Prinzip das Geld während des Aufenthalts verdienen kann. Das ist aufgrund des vollen Stundenplans kaum möglich.
Fazit
Im Gegensatz zum Entspannungs-Urlaub hat man bei den Summer Schools volles Programm. Man lernt nette Leute kennen, und neben dem Inhaltlichen gibt es tolle Begleitaktivitäten. Oft geht man mit zusätzlichen ETCS-Punkten und nützlichen Zertifikaten nach Hause. Allerdings hat man für die Teilnahmekosten selbst aufzukommen. So muss man sich neben dem eigenen Interesse auch im Rahmen seines Budgets bewegen.