TU Berlin: Tagung zur Museumsgeschichte

Inter­na­tio­nale Tagung zur Muse­ums­ge­schichte von 1750 bis 1940 am 17. und 18. 2. 2012 in der TU Berlin.

Alte Postkartensicht der TU Berlin Alte Postkartensicht der TU Berlin (Foto: TU Berlin)

Die Funk­tio­nen des Muse­ums sind viel­fäl­tig, und je nach Muse­ums­typ und dis­zi­pli­nä­rer Aus­rich­tung werden unter­schied­li­che Akzente gesetzt, sie zu defi­nie­ren. Ein stets wie­der­keh­ren­des Argu­ment ist, dass die Insti­tu­tion, welche mit der ersten Öff­nung fürst­li­cher Samm­lun­gen für das Publi­kum um die Mitte des 18. Jahr­hun­derts ent­stand, maß­geb­li­cher Schau­platz natio­na­ler Iden­ti­täts­bil­dung gewe­sen sei.

TU Berlin durchleuchtet internationalen Kontext

Das Bestre­ben, die Insti­tu­tion Museum nicht länger in Abhän­gig­keit ihres jewei­li­gen natio­na­len Kon­texts zu ana­ly­sie­ren, macht sich diese inter­na­tio­nale Tagung „Trans­na­tio­nale Muse­ums­ge­schichte 1750–1940“ in Berlin zu eigen.

Auch wenn die Zahl der Muse­ums­grün­dun­gen im Europa des 19. Jahr­hun­derts, als sich der moderne Natio­nal­staat eta­blierte, beson­ders hoch war, wird in den aktu­el­len muse­ums­his­to­ri­schen For­schun­gen der enge Zusam­men­hang von Natio­nen­bil­dung und der Geburt des öffent­li­chen Samm­lungs­we­sens zuneh­mend kri­tisch hinterfragt.

Tagung der TU Berlin regt zum Nachdenken an

Diese Tagung, unter Lei­tung von Prof. Dr. Béné­dicte Savoy und Dr. Andrea Meyer vom Insti­tut für Kunst­wis­sen­schaft und His­to­ri­sche Urba­nis­tik, Fach­ge­biet Kunst­ge­schichte der TU Berlin, lädt dazu ein, über Auf­gabe und Kon­zep­tion von Museen, über museale Prak­ti­ken sowie über die Wahr­neh­mung der Muse­ums­kul­tur aus trans­na­tio­na­ler Per­spek­tive nachzudenken.

Fragen der Tagung

Welche Modelle aus dem Aus­land impor­tier­ten Muse­ums­ver­tre­ter um die eigene Samm­lung zu pro­fi­lie­ren? Wel­chen Ein­fluss auf die Pla­nun­gen, die archi­tek­to­ni­sche Gestal­tung und die Zusam­men­set­zun­gen von Samm­lun­gen hatte ein inter­na­tio­nal inspi­rier­ter Kunst­ge­schmack? Ent­hal­ten Briefe, Rei­se­auf­zeich­nun­gen oder Tage­bü­cher von Muse­ums­be­su­chern kon­krete Hin­weise auf eine ver­glei­chende, trans­na­tio­nale Rezep­tion? Das Museum als Pro­dukt grenz­über­schrei­ten­der Aus­tausch- und Trans­fer­pro­zesse steht im Mit­tel­punkt der Tagung an der TU Berlin.

Epochaler Schwerpunkt der Tagung

Zeit­lich setzt diese Tagung in Berlin um 1750 an, als sich die ent­schei­den­den, uns heute noch ver­trau­ten Cha­rak­te­ris­tika des moder­nen Kunst­mu­se­ums, wie bei­spiels­weise die öffent­li­che Zugäng­lich­keit, der auto­nome Aus­stel­lungs­ort, die Anwen­dung wis­sen­schaft­li­cher Ord­nungs­prin­zi­pien oder der didak­ti­sche Anspruch, durch­zu­set­zen began­nen. Als zwei­tes Eck­da­tum der Tagung in Berlin dient noch vor der Zäsur des Zwei­ten Welt­kriegs jene Kon­fe­renz in Madrid, die 1934 Muse­ums­fach­leute aus aller Welt ver­sam­melte und die Insti­tu­tion so ganz buch­stäb­lich zum zen­tra­len Gegen­stand inten­si­ver, inter­na­tio­na­ler Debat­ten machte.

Ort und Zeit:

TU Berlin
Haupt­ge­bäude, Senats­sit­zungs­saal H 1035
Straße des 17. Juni 135
10623 Berlin

Der Ein­tritt ist frei. Eine Anmel­dung ist nicht erfor­der­lich. Die Anzahl der Plätze ist begrenzt. Tagungs­spra­chen sind Deutsch, Eng­lisch und Französisch.

Das Pro­gramm der Tagung findet ihr hier.