Helmholtz-Humboldt-Sonntagsvorlesung
Helmholtz-Humboldt-Sonntagsvorlesung am 29.4. zum Thema: Wasser in der Stadt.
Nur 0,3 Prozent des global verfügbaren Wassers stammt aus Süßgewässern wie Flüssen und Seen. Diese 0,3 Prozent müssen für die gesamte Weltbevölkerung ausreichen – für derzeit mehr als sieben Milliarden Menschen. Wie es um unser Wasser bestellt ist, wie die Energiewende die Gewässer beeinflusst und welchen Stellenwert die Landwirtschaft dabei hat, diskutieren Wissenschaftler mit dem Publikum in der Helmholtz-Humboldt-Sonntagsvorlesung am 29. 4.2012. Die Wissenschaft betrachtet all die verschiedenen Facetten und sucht nach Lösungen, um unsere Wasserressourcen nachhaltig zu sichern. Die Vorlesung beginnt um 11 Uhr im Senatssaal des Hauptgebäudes der HU Berlin, Unter den Linden 6.
Helmholtz-Humboldt-Sonntagsvorlesung an HU Berlin
„In Deutschland hat jeder Zugang zu sauberem Wasser, ohne sich darüber Gedanken machen zu müssen, wo es herkommt und ob ausreichend vorhanden ist“, sagt Prof. Markus Weitere vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung – UFZ. In vielen Gebieten der Welt ist der Zugang jedoch nicht selbstverständlich. „Im Jahre 2050 werden sich über neun Milliarden Menschen die trinkbaren Wasserressourcen teilen müssen. Es ist überlebenswichtig, an die Wasserversorgung von morgen zu denken und die Menschen dafür zu sensibilisieren, mit der Lebensquelle Wasser bewusst umzugehen.“ Der Umweltforscher mit Schwerpunkt Gewässerökologie betont, dass Wasser darüber hinaus ein eigenständiger Lebensraum ist, der elementare Dienstleistungen für die Menschheit bereit hält: „Flüsse und Seen sind Grundlage für Trink‑, Brauch- und Bewässerungswasser, für die biologische Selbstreinigung, Fischerei, für Transport, Erholung und Biodiversität.“ Prof. Weitere stellt in seiner Vorlesung essentielle Zukunftsfragen zur Diskussion – Fragen, die vor allem im Zusammenhang mit dem Klimawandel und der Energiewende beantwortet werden müssen.
Prof. Harald von Witzke bei Helmholtz-Humboldt-Sonntagsvorlesung an HU Berlin
Prof. Harald von Witzke von der Landwirtschaftlich-Gärtnerischen Fakultät der HU Berlin betrachtet in seiner Vorlesung das Thema Wasser aus einer anderen Perspektive. „Noch in diesem Jahrzehnt muss die Nahrungsproduktion aufgrund des Bevölkerungswachstums mehr als verdoppelt werden“, sagt er. Boden, Wasser und Energie werden gleichzeitig immer knapper.“ In seiner Vorlesung zeigt der Agrarökonom, welche Mechanismen bei der Entwicklung der Agrarmärkte greifen und was getan werden muss, um die Welternährung nachhaltig zu sichern. Dabei geht Prof. von Witzke sowohl auf die Rolle der Forschungspolitik, als auch auf die Kontroverse um die Vorteile der modernen Landwirtschaft ein.
Im Anschluss an die beiden Kurzvorlesungen möchten die Experten ihre unterschiedlichen Ansätze nicht nur miteinander, sondern auch mit dem Publikum diskutieren.
Ort/ Zeit
Helmholtz-Humboldt-Sonntagsvorlesung am 29.4. 2012
Thema: Wasser in der Stadt – Denkanstöße
Referenten:
Prof. Dr. Markus Weitere, Leiter des Departments Fließgewässerökologie am Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung – UFZ
Prof. Dr. Harald von Witzke, Landwirtschaftlich-Gärtnerische Fakultät, Agrarmarktlehre, Humboldt-Universität zu Berlin
11 bis 13 Uhr
Ort: Senatssaal im Hauptgebäude der HU Berlin
Unter den Linden 6, 10117 Berlin
Der Eintritt ist frei! Eine Kinderbetreuung wird angeboten.
Weitere Vorlesung zum „Wissenschaftsjahr 2012 – Zukunftsprojekt Erde“
Drei Vorlesungen – sechs Forscherinnen und Forscher zu aktuellen Themen. Im Rahmen des „Wissenschaftsjahres 2012 – Zukunftsprojekt Erde“, das ganz im Zeichen der Forschung für nachhaltige Entwicklungen steht, laden die Helmholtz-Gemeinschaft und die Humboldt-Universität zu Berlin wieder gemeinsam zu Sonntagsvorlesungen ein. An drei Sonntagen werden aktuelle Forschungsthemen des nachhaltigen Lebens in Großstädten aus jeweils zwei unterschiedlichen Forschungsperspektiven vorgestellt und diskutiert.
Weitere Themen und Termine:
20.5. 2012: Von A nach B in der Großstadt – Verkehr erforschen, Mobilität sichern
Die Helmholtz-Gemeinschaft leistet Beiträge zur Lösung großer und drängender Fragen von Gesellschaft, Wissenschaft und Wirtschaft durch wissenschaftliche Spitzenleistungen in sechs Forschungsbereichen: Energie, Erde und Umwelt, Gesundheit, Schlüsseltechnologien, Struktur der Materie sowie Luftfahrt, Raumfahrt und Verkehr. Die Helmholtz-Gemeinschaft ist mit fast 33.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in 18 Forschungszentren und einem Jahresbudget von rund 3,4 Milliarden Euro die größte Wissenschaftsorganisation Deutschlands. Ihre Arbeit steht in der Tradition des großen Naturforschers Hermann von Helmholtz (1821–1894).