Kunst in der Wissenschaft – Wissenschaft in der Kunst
In der Auftaktveranstaltung am 19.4. spricht Horst Bredekamp über „Bilder als Wegweiser des Höhlenausgangs“.
Die zwischen Wissenschaft und Kunst bestehenden Unterschiede lassen sich mühelos zu Gegensätzen erklären. Der Ernst, die Strenge und die Trockenheit wissenschaftlicher Bemühungen stehen seit der Antike in sprichwörtlicher Opposition zur Leichtigkeit, Großzügigkeit und Heiterkeit der Kunst. Dennoch gibt es tragende historische, kulturelle und sogar methodologische Gemeinsamkeiten, die es rechtfertigen, von einer produktiven Wirkungseinheit zu sprechen.
Akademievorlesungsreihe zu dem Verhältnis von Wissenschaft und Kunst
In der Akademievorlesungsreihe des Sommersemesters geht es um eine Gesamteinschätzung des Themas: Von den Anfängen der Kunst in der Frühgeschichte der Menschheit, über die unter ihrem Einfluss entstandenen Wissenschaften der Antike und die Entdeckung ihrer handwerklich-technischen Gemeinsamkeiten in der Renaissance soll die Entwicklung bis in die Gegenwart nachgezeichnet werden. In diesem historischen Längsschnitt entsteht so ein Eindruck von der produktiven Wechselbeziehung zwischen Wissenschaft und Kunst.
Technik als Mittlerin von Wissenschaft und Kunst?
Zweifel an der üblichen Abgrenzung zwischen Vorgeschichte, Antike, Mittelalter und Neuzeit sind hierbei ebenso erwünscht wie eine Verunsicherung des Glaubens an eine scheinbar eindeutige Abgrenzung von Theorie und Praxis. Dabei soll in der Reihe die zentrale Rolle der Technik als Mittlerin zwischen Kunst und Wissenschaft beleuchtet werden.
Selbstverständnis der Wissenschaften
Ziel ist es, in dieser historischen und systematischen Ausrichtung die Offenheit im Selbstverständnis der Wissenschaften kenntlich zu machen und Annäherungen sowohl zwischen Kunst und Wissenschaft als auch zwischen theoretischen, technischen und praktischen Lebensbereichen aufzuzeigen.
Horst Bredekamp über Bilder als Wegweiser des Höhlenausgangs
In der Auftaktveranstaltung am 19.4. spricht Horst Bredekamp über „Bilder als Wegweiser des Höhlenausgangs“. Volker Gerhardt betrachtet „Kunst und Wissenschaft als öffentliches Geschehen“ und entwickelt Thesen zu ihrem gemeinsamen Auftritt in der Antike.
Ort/ Zeit
Kunst in der Wissenschaft – Wissenschaft in der Kunst
Akademievorlesung der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften
Donnerstag, 19.4., 3. 5., 10. 5., 5.7. 2012, jeweils um 18.30 Uhr
Donnerstag, 19.4. 2012
Bilder als Wegweiser des Höhlenausganges
Horst Bredekamp
Institut für Kunst- und Bildgeschichte
HU Berlin
Kunst und Wissenschaft als öffentliches Geschehen
Thesen zu ihrem gemeinsamen Auftritt in der Antike
Volker Gerhardt
Institut für Philosophie
HU Berlin
Moderation: Erika Fischer-Lichte
Institut für Theaterwissenschaft
FU Berlin
Donnerstag, 3.5.2012
Die Rolle der Kultur in der Evolution des Menschen
Volker Mosbrugger
Direktor Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung
Frankfurt a. M.
Miriam Haidle
Koordinatorin Forschungsprojekt „The Role of Culture in
Early Expansions of Humans“, Senckenberg Forschungsinstitut
Frankfurt a. M.
Moderation: Volker Gerhardt
Donnerstag, 10.5. 2012
Der Künstler als Wissenschaftler
Myron und das Problem der Darstellung von Bewegung
Luca Giuliani
Rektor Wissenschaftskolleg zu Berlin
Literatur verstehen
Die Darstellung menschlichen Handelns bei Homer
als Vorbild für die aristotelische Dichtungstheorie
Arbogast Schmitt
Fachbereich Philosophie und Geisteswissenschaften
FU Berlin
Moderation: Wilfried Nippel
Institut für Geschichtswissenschaften
HU Berlin
Donnerstag, 5.7. 2012
Eine gemeinsame Vision
Zusammenarbeit zwischen Künstlern und Naturforschern
in der Frühen Neuzeit
Lorraine Daston
Direktorin Max-Planck-Institut für
Wissenschaftsgeschichte, Berlin
Zwischen Akademie und Werkstatt oder:
Wie die moderne Wissenschaft entstand
Jürgen Mittelstraß
Konstanzer Wissenschaftsforum
Uni Konstanz
Moderation: Eberhard Knobloch
Professor für Geschichte der exakten Wissenschaften
und der Technik, TU Berlin
Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften
Akademiegebäude am Gendarmenmarkt, Einstein-Saal
Jägerstraße 22⁄23, 10117 Berlin
Die Akademievorlesungsreihe liefert einen Überblick über das Verhältnis von Wissenschaft und Kunst: Von den Anfängen der Kunst in der Frühgeschichte der Menschheit, über die unter ihrem Einfluss entstandenen Wissenschaften der Antike und die Entdeckung ihrer handwerklich-technischen Gemeinsamkeiten in der Renaissance soll die Entwicklung bis in die Gegenwart nachgezeichnet werden. In diesem historischen Längsschnitt entsteht so ein Eindruck von der produktiven Wechselbeziehung zwischen Wissenschaft und Kunst. Dabei soll in der Reihe auch die zentrale Rolle der Technik als Mittlerin zwischen den beiden Bereichen beleuchtet werden.
Mehr Informationen und weitere Referenten der Vorlesungsreihe „Kunst in der Wissenschaft – Wissenschaft in der Kunst“ findet ihr hier.