Wie man sein Wissen organisiert — mit iMapping
iMapping? Klingt wie ein Kartenprogramm von Apple, vermuten viele. Doch das Programm zur Wissensverwaltung ist das Werk eines Einzelnen. Und nützlich fürs Studium, wenn vor lauter Notizen, Artikeln und Fußnoten der Überblick schwindet.
Das Werkzeug ist, anders als der Name vermuten lässt, keine Erfindung des i‑Konzerns, sondern ein kostenloses Programm zur Organisation von Wissen. Es wurde von Dr. Heiko Haller entwickelt, der seine Dissertation über das Programm verfasste. Haller, der an der Freien Universität von 1997 bis 2003 Psychologie studiert hat, leitet das Start-Up, das zwei Teilzeit-Entwickler beschäftigt. Mit iMapping können Notizen, Fotos, Web- und Datei-Links ähnlich einer Mind-Map in einer virtuellen Pinnwand dargestellt werden.
Ein einfaches Programm
Die Oberfläche besteht aus einem unbegrenzten Desktop. Auf diesem lassen sich Flächen mit Titeln anlegen, anordnen und in der Größe verändern. Dazu kann man Unterordner einfügen. Da die Navigation durch Zoomen funktioniert, bleibt der Pfad immer zu sehen. Um die Übersicht zu behalten, kann immer der Schritt zurück gemacht werden. Das Neuartige: Anders als bei Mind-Maps sind auch Querverbindungen möglich. Würden diese alle in einer Mind-Map gebündelt werden, wird es schnell verwirrend. In diesem Programm werden allerdings nur die Verbindungen angezeigt, die das jeweilige Objekt hat, auf das man mit der Maus geht. Alle anderen werden ausgeblendet, sodass die Übersichtlichkeit gewährleistet ist. Aufgrund der Verbindungen werden eventuell auch Zusammenhänge klar, an die man vorher nicht gedacht hätte. Zur Orientierung ist die Stichwortsuche hilfreich: Es wird automatisch in den jeweiligen Bereich gezoomt.
Die Wissenskarte in Aktion
Wer über das Studium hinweg fleißig Eintragungen vornimmt, hat tausende Notizen. Mit iMapping ist das Resultat eine Wissenskarte, in der diese übersichtlich dargestellt werden. Vor allem lassen sich so Informationen schnell finden. Besonders nützlich ist die Möglichkeit Web- und Datei-Links einzufügen. So kann man beispielsweise alle Informationen zu einem Seminar in eine Kachel einfügen und eine PDF-Datei direkt aus der Karte öffnen. Praktisch ist die Übersicht auch für Haus- oder Abschlussarbeiten. Aufgrund der Masse von Informationen und Quellen verlieren viele den Überblick. Durch Wissensverwaltung mit iMapping kann dem entgegengewirkt werden. Es bleibt nicht nur die Übersicht erhalten, es lässt sich auch strukturierter arbeiten. Ein weiteres Anwendungsgebiet ist die Präsentation. Das Programm ist eine Abwechslung zu PowerPoint. Komplexe Zusammenhänge lassen sich ebenfalls darstellen.
Die Alternativen zu iMapping
Dem Problem der Wissensorganisation haben sich schon viele Softwarefirmen angenommen. Evernote zum Beispiel ist ebenfalls kostenlos. Mit dem Programm können Notizen gesammelt und seinem Gedächtnis auf die Sprünge geholfen werden. Die Vorteile sind, dass auch Audiodateien und Bilder gespeichert werden können. Wer mobile Geräte hat, kann seine Daten synchronisieren. Das Premiumangebot ist kostenpflichtig, und eine Übersicht aufgrund der chronologischen Anordnung ist nicht möglich. Prezi ist ein Programm, welches mit einer Zoomfunktion abwechslungsreiche Präsentationen ermöglicht. Die erstellten Übersichten eignen sich weniger für die Sammlung von Informationen oder Wissensverwaltung sondern für Vorträge. Die Präsentationen in der kostenlosen Version sind für jeden Prezi-Nutzer zugänglich. Die erweiterten Versionen sind kostenpflichtig. Das iMapping-Programm steht zum Download bereit. Es funktioniert auf Windows, Mac OS X sowie Linux. Einziges Manko: In der kostenlosen Version können nur 300 Einträge gemacht werden und Links lassen sich nicht aus der Karte öffnen. Als Student bekommt man die Vollversion für 30€.