Wirtschaftswissenschaftler mit einem Blick für die Zukunft können als Controller gut verdienen.
Die Berufsbezeichnung, die einem schlechten Science-Fiction-Film entstammen könnte, wirft viele Fragen auf. Was genau wird kontrolliert, wie und warum überhaupt? Das englische Verb „to control“ lässt sich vielseitig übersetzen. Regeln, steuern oder herrschen sind gängige deutsche Äquivalente und beschreiben oberflächlich die Hauptaufgaben eines Controllers. Eigentlich ist er das Zentrum für entscheidungsrelevante Informationen, die aus den verschiedenen Bereichen eines Unternehmens bei ihm zusammenlaufen. Nachdem Leistungen, Ressourcen und Budgets eingehend geprüft wurden, vereinbart der Controller Zielwerte und mögliche Umsetzungen. Auch während des laufenden Projektes vergleicht der Controller ständig den aktuellen Erfolg mit dem geplanten Ziel. Relativ unbekannt ist die Tatsache, dass der Controller sich nicht mit Vergangenem beschäftigt, sondern die Unternehmensführung im Voraus kontrolliert und plant.
Foto: Hannes Geipel, Montage: Stephan Lahl
Die Aufgabenbereiche sind vielfältig. Von der wirtschaftlichen Planung des kommenden Jahres, über deren Kontrolle bis zur Präsentation der Ergebnisse finden sich für alle Tätigkeitsvorlieben Aufgaben. Studenten, die sich für eine Karriere in dieser Branche interessieren, sollten ein wirtschaftliches oder betriebswirtschaftliches Studium abgeschlossen haben und sich in der internationalen Zahlenwelt zuhause fühlen. Nach erfolgreicher Bewerbung durchläuft der Berufseinsteiger im Unternehmen ein 18- bis 24-monatiges Traineeprogramm, wobei vor allem auch kaufmännische Fähigkeiten vermittelt werden. Englisch als sicher beherrschte Fremdsprache ist bekannterweise in fast jeder Branche ein Muss, zusätzliche sprachliche Qualifikationen machen sich aber ebenfalls gut im Controlling-Alltag.
In der Juli-Ausgabe des Online-Portals der Wirtschaftswoche hat der Job als Controller unter den „40 Top-Berufen“ Rang 6 erreicht. Das Ranking beruhte auf Zählung offener Stellen in Print und Web. Rund 5.000 offene Stellen locken, und auch die Einstiegsgehälter sind nicht zu verachten. Bei 41.000 Euro im Jahr für Einsteiger und 51.000 Euro im Jahr für Berufserfahrene dürfte die Controlling-Branche auch in Zukunft viele Absolventen anlocken.