62. Berlinale rückt näher

Kurz bevor der Start­schuss zur 62. Ber­li­nale fällt, geben Dieter Kosslick und die Sek­ti­ons­lei­tern bereit­wil­lig Aus­kunft über Filme, Stars und die Berlinale.

Sektionsleiter bei der Pressekonferenz der Berlinale 2012 Die Verantwortlichen der einzelnen Sektionen stellen sich den Fragen der Pressevertreter. Foto: Jan Lindenau

„Die Ber­li­nale wird dieses Jahr nicht klei­ner als im ver­gan­ge­nen Jahr sein“, ver­spricht Dieter Kosslick, Ber­li­nale-Direk­tor. Je größer ein Fes­ti­val wie die Ber­li­nale jedoch wird, desto schwie­ri­ger wird es für alle Orga­ni­sa­to­ren, ihre Ver­an­stal­tung nicht belie­big werden zu lassen. Meis­tens suchen sie sich also einen Roten Faden, wel­cher sich durch einen reprä­sen­ta­ti­ven Teil der Filme zieht. Kosslick scheint ihn dieses Jahr für die 62. Ber­li­nale in Berlin erneut gefun­den zu haben und beti­telt ihn mit der recht schwam­mi­gen For­mu­lie­rung: „Auf­brü­che, Umbrü­che, chan­ging perspectives“.

62. Berlinale: Neue Perspektiven

Der ara­bi­sche Früh­ling wird ana­ly­siert, his­to­ri­sche Umbrü­che dar­ge­stellt. So ändert sich die Per­spek­tive, welche die Kamera immer öfter ein­nimmt: näm­lich “die, der Opfer”, so Kosslick. Der por­tu­gie­si­sche Film „Tabu“ nähert sich dem kolo­nia­li­sier­ten Afrika in Schwarz-Weiß-Optik, „Just the wind“ von Bence Flieg­auf den Romas, um nur zwei Filme zu nennen, welche im Ber­li­nale-Wett­be­werb laufen.

Berlinale-Jury wählen aus

Den Vor­sitz der Ber­li­nale-Jury besetzt Mike Leigh, das bär­tige Gesicht des New Bri­tish Cinema. Er sowie seine sieben Kol­le­gen und Kol­le­gin­nen der Ber­li­nale-Jury – dar­un­ter Jake Gyl­len­hall („Bro­ke­back Moun­tain“), wie auch Char­lotte Gain­s­bourg („Anti­christ“) – müssen aus 18 Filmen im Ber­li­nale-Haupt­pro­gramm aus­wäh­len, dar­un­ter drei deut­schen. Auf­grund der Band­breite an Filmen im Ber­li­nale-Wett­be­werb, hat die Jury die Mög­lich­keit, der 62. Ber­li­nale mit ihrer Wahl für den Gol­de­nen Bären eine beson­dere Aus­sage zu geben. Für den Otto-Normal-Film­gu­cker bietet das bunte Ber­li­nale-Pro­gramm haupt­säch­lich eins: Jede Menge Abwechslung.

“White Deer Plain” auf Berlinale 2012

Wer sich auf einen rich­ti­gen Lang­spie­ler freut, dem sei „White Deer Plain“ emp­foh­len. Dieser chi­ne­si­sche Film arbei­tet sich an der Geschichte des eige­nen Landes ab. Laut Kosslick sei dieser Film für diesen Stoff mit 3,5 Stun­den noch recht kurz gehal­ten. Eben­falls aus Asien kommt der ein­zige 3D-Film dieses Jahr, wel­cher aller­dings auf der Ber­li­nale außer Kon­kur­renz läuft: „Flying Swords of Dragon Gate“ ist – wie der Name schon erah­nen lässt – ein Mar­tial-Arts-Film mit der Ikone des Genres, Jet Li.

Promirummel auf dem Berlinale-Teppich

Auch die deut­schen Filme ziehen wieder pro­mi­nente Ver­tre­ter der Bran­che auf die Ber­li­nale nach Berlin: „Gnade“ von Mathias Glas­ner kann mit Jürgen Vogel auf­trump­fen, Fil­me­ma­cher Chris­tian Pet­zold wird es sich sicher­lich nicht nehmen lassen, bei der Pre­miere von „Bar­bara“ anwe­send zu sein. Kosslick ver­spricht sowieso eine gute Star­aus­beute auf dieser Ber­li­nale, auch den ein oder ande­ren Promi mit „Kreisch­fak­tor“. Zu diesen zählen wohl Shah­rukh Khan sowie Robert Patt­in­son. Des­wei­tern haben sich Diane Kruger, Mads Mikkel­sen, Ange­lina Jolie und Selma Hayek angekündigt.

 

Über Jan Lindenau (25 Artikel)
kann sich nicht daran erinnern, jemals gesagt zu haben, dass er „irgendwas mit Medien machen will“. Ist trotzdem irgendwie Chefredakteur der spree geworden. Große Leidenschaft für Sprache, Literatur, Russland - und ja, Medien.