Männer und Frauen: Große Einkommensunterschiede

Frauen mit aka­de­mi­schem Abschluss ver­die­nen weni­ger als ihre männ­li­chen Kol­le­gen. Dies gilt für Beschäf­tigte aller Abschlussarten.

Frauen mit aka­de­mi­schem Abschluss ver­die­nen weni­ger als ihre männ­li­chen Kol­le­gen. Dies gilt für Beschäf­tigte aller Abschluss­ar­ten – vom Bache­lor an der Fach­hoch­schule über den Master an der Uni­ver­si­tät bis hin zur Pro­mo­tion. Im Durch­schnitt beträgt die Gehalts­lü­cke („Gender Pay Gap“) 21,5 Pro­zent. Zu diesem Ergeb­nis kommt eine Online-Umfrage des Inter­net­por­tals www.lohnspiegel.de, das vom WSI-Tarif­ar­chiv der Hans-Böck­ler-Stif­tung betreut wird. Rund 10.200 Beschäf­tigte mit aka­de­mi­schem Abschluss haben sich daran beteiligt.

Karriere mit Promotion?

Die Gehalts­lü­cke zwi­schen Frauen und Män­nern vari­iert je nach aka­de­mi­schem Abschluss. Frauen mit Pro­mo­tion erhal­ten auf Basis einer 40-Stun­den-Woche ohne Son­der­zah­lun­gen ein Brut­to­mo­nats­ge­halt von durch­schnitt­lich 4.679 Euro. Männer mit Dok­tor­ti­tel ver­die­nen im Schnitt 5.342 Euro, also 663 Euro mehr.

Karriere mit Diplom?

Noch größer ist der Abstand bei Beschäf­tig­ten mit einem Diplom­ab­schluss einer Uni­ver­si­tät: Hier ver­die­nen Frauen im Schnitt 3.534 Euro, Männer hin­ge­gen 4.590 Euro, also 1.056 Euro mehr.

Karriere mit Master?

Frauen mit einem Master-Abschluss einer Uni­ver­si­tät ver­die­nen durch­schnitt­lich 3.827 Euro. Mit dem glei­chen Abschluss bekom­men Männer 4.530 Euro, also 703 Euro mehr.

Karriere mit Bachelor?

Absol­ven­tin­nen mit einem Bache­lor-Abschluss einer Fach­hoch­schule ver­die­nen im Schnitt 3.023 Euro, das sind 618 Euro weni­ger als männ­li­che Bache­lor-Absol­ven­ten mit durch­schnitt­lich 3.641 Euro.

Karriere mit Alter?

Je älter die Beschäf­tig­ten mit aka­de­mi­schem Abschluss, umso größer wird der Gender Pay Gap. Aka­de­mi­ke­rin­nen im Alter zwi­schen 25 und 30 Jahren ver­die­nen 15,2 Pro­zent weni­ger als Männer dieser Alters­gruppe. Im Alter zwi­schen 36 und 40 Jahren steigt die Gehalts­lü­cke auf 18,4 Pro­zent. In der Alters­gruppe von 46 – 50 Jahre erreicht der Gender Pay Gap 25,3 Pro­zent. Bei Beschäf­tig­ten, die älter als 50 Jahre sind, liegt die Gehalts­lü­cke mit 25,1 Pro­zent gleich­falls am oberen Ende.

Karriere in welchen Berufen?

Die Ein­kom­mens­un­ter­schiede fallen je nach Beruf eben­falls unter­schied­lich aus.

Ein rela­tiv gerin­ger Gender Pay Gap besteht bei den Informatiker/innen: Frauen ver­die­nen hier im Schnitt 4.265 Euro, das sind 158 Euro oder 4 Pro­zent weni­ger als die Männer mit 4.423 Euro. Deut­lich größer ist die Gehalts­lü­cke mit rund 14 Pro­zent bei Diplom­kauf­leu­ten: Frauen ver­die­nen 4.149 Euro, das sind 691 Euro weni­ger als das Gehalt der Männer mit 4.840 Euro. Ähn­lich groß ist der Gehalts­ab­stand mit rund 15 Pro­zent bei Soziologen/innen sowie Sozialwissenschaftler/innen: Hier ver­die­nen die Frauen im Schnitt 3.246 Euro, das sind 565 Euro weni­ger als das Gehalt der Männer von 3.811 Euro. Beson­ders groß ist der Gender Pay Gap mit 24 Pro­zent bei den Physiker/innen. Frauen erhal­ten im Schnitt 4.134 Euro, Männer dage­gen 5.466 Euro.