Psychologische Beratung der Studentenwerke stärker nachgefragt

Immer mehr Stu­die­rende nehmen die psy­cho­lo­gi­sche Bera­tung der Stu­den­ten­werke in Anspruch.

Burnout im Studium (Foto: Matthias Rüby)

Im Jahr 2010 waren es 26.000 Stu­den­ten, 14 Pro­zent mehr als im Jahr zuvor. Ins­ge­samt zählte man in den psy­cho­lo­gi­schen Bera­tungs­stel­len der Stu­den­ten­werke 90.000 Bera­tungs­kon­takte, also Einzel- und Grup­pen­ge­sprä­che. Das teilt das Deut­sche Stu­den­ten­werk (DSW) als Ver­band der Stu­den­ten­werke in Deutsch­land mit. Ins­ge­samt bieten 43 der 58 Stu­den­ten­werke psy­cho­lo­gi­sche Bera­tung für Stu­den­ten an, viele in enger Koope­ra­tion mit den Hochschulen.

Psychologische Beratung wegen Lernstörungen

Die Stu­den­ten kamen in die psy­cho­lo­gi­sche Bera­tung wegen Arbeits- und Lern­stö­run­gen, Prü­fungs­ängs­ten, Fragen der Stress­be­wäl­ti­gung, aber auch wegen Iden­ti­täts- und Selbst­wert­pro­ble­men, Selbst­zwei­feln sowie depres­si­ven Verstimmungen.

„Die Pro­blem­la­gen der Stu­die­ren­den sind sehr hete­ro­gen“, kom­men­tierte DSW-Gene­ral­se­kre­tär Achim Meyer auf der Heyde. „Pau­scha­li­sie­rende Aus­sa­gen wie etwa jene, das Bache­lor-Stu­dium mache depres­siv, werden der Rea­li­tät nicht gerecht“, so Meyer auf der Heyde weiter.

Psychologische Beratung wegen subjetiv steigendem Druck

Gene­rell müsse man aber fest­stel­len, dass der sub­jek­tiv emp­fun­dene Druck im Stu­dium wachse. „Das allein auf die neue Stu­di­en­st­ruk­tur zurück­zu­füh­ren, ist zu kurz gesprun­gen“, warnt Meyer auf der Heyde. „Die Stu­die­ren­den von heute sehen sich auch einem star­ken gesell­schaft­li­chen Erwar­tungs- und Leis­tungs­druck ausgesetzt.“

Psychologische Beratung als Prävention

Er betont den prä­ven­ti­ven sowie auf das Stu­dium bezo­ge­nen Cha­rak­ter der in aller Regel kos­ten­lo­sen psy­cho­lo­gi­schen Bera­tung der Stu­den­ten­werke: „Durch die nied­rig­schwel­lige, auf die spe­zi­fi­schen Pro­blem­la­gen von Stu­die­ren­den zuge­schnit­tene psy­cho­lo­gi­sche Bera­tung der Stu­den­ten­werke kann in vielen Fällen ver­hin­dert werden, dass sich stu­den­ti­sche Lebens­kri­sen zu per­ma­nen­ten Stö­run­gen auswachsen.“