Charité eröffnet erstes Lernzentrum für Studenten
Mit einem Festakt hat die Charité Berlin gestern ihr erstes Lernzentrum eröffnet.
Es befindet sich in einem eigens dafür hergerichteten Gebäude am Campus Charité Berlin Mitte und hat eine Nutzfläche von insgesamt 1200 Quadratmetern. Zur Erstausstattung gehören praktische Trainings‑, Kleingruppen- und Seminarräume, Lerninseln sowie ein PC-Pool mit Lernmedien für Studenten der Charité Berlin. Damit bietet das Lernzentrum den Studenten der Charité Berlin hervorragende Bedingungen für den praxisnahen Unterricht und das integrierte Selbststudium.
Studenten der Charité Berlin trainieren
Darüber hinaus können die Studierenden ihre kommunikativen sowie diagnostischen Fertigkeiten mithilfe von insgesamt 150 Simulationspatienten trainieren, die über ein Repertoire von 250 Krankheitsbildern in mehreren Sprachen verfügen. Simulationspatienten sind Menschen, die die Symptome einer Erkrankung, die aktuelle Situation, in der sich der jeweilige Patient befindet, wichtige Persönlichkeitsmerkmale sowie die Untersuchungssituation glaubhaft darstellen können. Beim Lernen helfen dene Studenten der Charité Berlin auch rund 1000 anatomische Modelle sowie Simulatoren. Zusätzlich bieten Studenten jedes Jahr rund 1000 Tutorien für ihre Kommilitonen der Charité Berlin an. Mit all diesen Möglichkeiten können die angehenden MedizinerInnen die im Unterricht begonnenen Lernprozesse fortsetzen, ärztliche Handgriffe und den kommunikativen Umgang mit Patienten realitätsnah erlernen.
Lernzentrum der Charité Berlin
Das erste Lernzentrum ist Teil eines mehrstufigen Gesamtkonzeptes. Im nächsten Jahr kommen weitere umfangreiche Simulationseinheiten hinzu: Geplant sind eine Rettungsstelle, eine OP-Einheit und ein Intensivzimmer. In den nächsten Ausbaustufen werden bis 2014 ergänzende Lernzentren über alle Campi an der Charité Berlin verteilt aufgebaut. Jedes davon ist spezialisiert für den Unterricht in bestimmten Fächern und von vornherein so konzipiert, dass es multifunktional auch für die medizinische Fort- und Weiterbildung einsetzbar ist.
Eröffnungveranstaltung an Charité Berlin
In ihren Eröffnungsansprachen betonten die Dekanin der Charité Berlin, Prof. Annette Grüters-Kieslich, und der Ärztliche Direktor, Prof. Ulrich Frei, dass das Lernzentrum der Charité Berlin als Symbol für den 2010 begonnenen Modellstudiengang Medizin stehe. »Wir freuen uns, heute einen weiteren Meilenstein gesetzt zu haben, der unseren Anspruch in mehrfacher Hinsicht erfüllt: Die Ausbildung von Arztpersönlichkeiten, die nicht nur über das notwendige Fachwissen verfügen, sondern die gelernt haben, mit ihren Patienten verständlich und einfühlsam über Krankheiten zu reden und sich dem Lebenslangen Lernen verpflichtet fühlen«, bekräftigt die Dekanin das Konzept des Lernzentrums.
Festakt an Charité Berlin
Mit ihrer Anwesenheit beim Festakt bekundeten auch die Berliner Staatssekretärin für Gesundheit, Emine Demirbüken-Wegner und ihr Pendant aus Brandenburg, Staatssekretär Dr. Heinrich-Daniel Rühmkorf, die hohe Bedeutung einer praxisnahen Ausbildung für die Gesundheit von morgen.
Festrede an Charité Berlin
Nach der Festrede von Dr. Kai Schnabel, Leiter der Abteilung für Unterricht und Medien des Instituts für Medizinische Lehre in Bern und einstigem Gründer des Trainingszentrums, überreichte die Dekanin symbolisch Brot und Salz an den Leiter des Lernzentrums Wolf Blaum, an Dr. Henrike Hölzer, Leiterin des Simulationspatientenprogramms, und an die studentische Tutorin Anne Jarczewski. Beim anschließenden Fertigkeiten-Parcours demonstrierten Studenten der Charité Berlin die vielfältigen Möglichkeiten, die das Lernzentrum ihnen bietet. Einen symbolischen Platz im Lernzentrum erhalten auch private Förderer. Deshalb wurde auch eine Spenderwand enthüllt, die sowohl im Lernzentrum an der Charité Berlin als auch im Internet Unternehmen und Privatpersonen präsentiert, die den zügigen Ausbau unterstützen.