ILANA HALPERIN. STEINE: Ausstellung im Medizinhistorischen Museum Berlin

Die Aus­stel­lung mit Werken von Ilana Hal­pe­rin am Schnitt­punkt zwi­schen Kunst, Medi­zin und Geo­lo­gie ist bis Juli im Medi­zin­his­to­ri­sches Museum der Cha­rité in Berlin zu sehen.

Harnblasenstein

Zum ersten Mal nimmt sich eine ambi­tio­nierte künst­le­ri­sche Ein­zel­aus­stel­lung der Ver­bin­dung von Kör­per­stei­nen und Geo­lo­gie an; es geht um neue Land­mas­sen, welche inner­halb sowie außer­halb des Kör­pers ent­ste­hen. “Steine” im Medi­zin­his­to­ri­schen Museum Berlin zieht ihre Inspi­ra­tion aus der Ver­knüp­fung zweier ganz unter­schied­li­cher Geo­lo­gien: der phy­si­schen Geo­lo­gie des mensch­li­chen Orga­nis­mus und der natür­li­chen Geo­lo­gie jener Welt, die uns umgibt.

Kunst von Ilana Halperin in Medizinhistorisches Museum der Charité in Berlin

Wesent­li­che Anre­gun­gen hat die im schot­ti­schen Glas­gow ansäs­sige Künst­le­rin Ilana Hal­pe­rin aus der Stein­samm­lung des Ber­li­ner Medi­zin­his­to­ri­schen Muse­ums der Cha­rité bezo­gen. Diese Kol­lek­tion geht zurück auf die beiden Ber­li­ner Ana­to­men des 18. Jahr­hun­derts, Johann Gott­lieb Walter und seinen Sohn Fried­rich August Walter, die sich sei­ner­zeit als eine Art Kör­per­mi­ne­ra­lo­gen ver­stan­den. Bis heute wird die Muse­ums­samm­lung durch Kör­per­stein­zu­wächse aus unter­schied­li­chen Quel­len erwei­tert. Ilana Hal­pe­rin hat aus ihrer Aus­ein­an­der­set­zung mit diesen Objek­ten in jüngs­ter Zeit etli­che neue Werke geschaf­fen. Diese beinhal­ten Stiche, Holz­schnitte, Aqua­relle, eine Video­ar­beit sowie neu­ar­tige Skulp­tu­ren, die in geo­ther­ma­len Becken der Bade­an­lage Blue Lagoon in Island geschaf­fen wurden. Zusam­men mit plas­ti­schen Werken, die Hal­pe­rin in den kal­zi­fi­zie­ren­den Quel­len von Saint-Nec­taire in Frank­reich fer­tigte, krei­sen diese Arbei­ten im Zen­trum um eine Geo­lo­gie, die sowohl im Körper von Mensch und Tier als auch in der freien Natur geformt wird. Über­dies werden in der Aus­stel­lung im Medi­zin­his­to­ri­schen Museum Berlin geo­lo­gi­sche Objekte aus dem Museum für Natur­kunde Ber­lin­so­wie dem Hun­te­rian Museum, Glas­gow, zu sehen sein. Gezeigt werden im Medi­zin­his­to­ri­schen Museum Berlin außer­dem als ältes­tes Objekt der Welt der Allende Meteo­rit sowie der größte bis­lang bekannt gewor­dene Harnblasenstein.

 

Ort und Zeit

ILANA HALPERIN. STEINE

Bis 15. Juli 2012
Diens­tag bis Sonn­tag: 10 bis 17 Uhr, Mitt­woch und Sams­tag: 10 bis 19 Uhr

Medi­zin­his­to­ri­sches Museum der Charité
Campus Cha­rité Mitte Cha­ri­té­platz 1
(ehe­mals Schu­mann­str. 2021) 10117 Berlin