Ohne Abitur an die Hochschule?

In der wis­sens­ba­sier­ten Gesell­schaft wird für immer mehr Tätig­kei­ten ein Hoch­schul­ab­schluss vor­aus­ge­setzt. Ent­spre­chend nehmen heute mehr Men­schen ein Stu­dium auf als früher.

Frankfurter Tor Berlin (Foto: Land Berlin/Thiel)

Das Leben in Deutsch­land wird viel­fäl­ti­ger. Immer mehr Men­schen unter­schied­li­cher Her­kunft und Erfah­run­gen prägen das Bild einer bun­te­ren Gesell­schaft. Diese Ver­än­de­run­gen spie­geln sich auch in der Stu­die­ren­den­schaft: So tum­meln sich in den Hör­sä­len zwi­schen frisch geba­cke­nen Abitu­ri­en­ten zuneh­mend auch Berufs­tä­tige mit und ohne Hoch­schul­zu­gangs­be­rech­ti­gung, Men­schen mit fami­liä­ren Ver­pflich­tun­gen oder mit unter­schied­li­chen sozia­len und eth­ni­schen Hintergründen.

Arbeitsmarkt-Ansprüchen gerecht werden

Ein wei­te­rer Grund für die Viel­falt in der Hoch­schule sind die wach­sen­den Ansprü­che des Arbeits­mark­tes: In der wis­sens­ba­sier­ten Gesell­schaft wird für immer mehr Tätig­kei­ten ein Hoch­schul­ab­schluss vor­aus­ge­setzt. Ent­spre­chend nehmen heute mehr Men­schen ein Stu­dium auf als früher. Ebenso wird die aka­de­mi­sche Wei­ter­bil­dung attrak­ti­ver, um die eigene Qua­li­fi­zie­rung und Beschäf­ti­gungs­fä­hig­keit zu sichern und zu ver­bes­sern. Damit gewinnt die Ziel­gruppe der Berufs­tä­ti­gen und Berufs­er­fah­re­nen für die Hoch­schu­len immer mehr an Bedeu­tung. Diese Ent­wick­lung bietet den Hoch­schu­len die Mög­lich­keit, die Hete­ro­ge­ni­tät ihrer Stu­die­ren­den besser für sich zu nutzen, ver­langt aber auch nach neuen Stra­te­gien, Stu­di­en­mo­del­len sowie Beratungsangeboten.

Hochschulrektorenkonferenz ‑Projekt nexus

Wie diese in der Praxis aus­se­hen können, zeigt die neue Bro­schüre „Chan­cen erken­nen – Viel­falt gestal­ten. Kon­zepte und gute Praxis für Diver­si­tät und Durch­läs­sig­keit“ des Hoch­schul­rek­to­ren­kon­fe­renz ‑Pro­jekts nexus. Auf 60 Seiten stellt nexus ein­zelne Kon­zepte wie auch Maß­nah­men zum Umgang mit Diver­si­tät sowie zur Stär­kung der Durch­läs­sig­keit zwi­schen beruf­li­cher und aka­de­mi­scher Bil­dung im Hoch­schul­all­tag vor. In den Bei­trä­gen werden die theo­re­ti­schen Grund­la­gen sowie Umset­zungs­mo­delle vor­ge­stellt sowie bei­spiel­hafte Bil­dungs­wege „neuer Stu­die­ren­der“ anschau­lich beschrieben.

Fachkräfte sind Basis

„Her­vor­ra­gend aus­ge­bil­dete Fach­kräfte sind die Basis für den wirt­schaft­li­chen Erfolg Deutsch­lands und einer auf breite Teil­habe set­zen­den Bür­ger­ge­sell­schaft. Wie die Bro­schüre anschau­lich beschreibt, leis­ten die deut­schen Hoch­schu­len dazu ihren Bei­trag, indem sie sich neuen Ziel­grup­pen öffnen, die sich durch ein Stu­dium qua­li­fi­zie­ren oder wei­ter­bil­den möch­ten“, betont Prof. Mar­gret Win­ter­man­tel, Prä­si­den­tin der Hochschulrektorenkonferenz.
Hoch­schul­rek­to­ren­kon­fe­renz-Bro­schüre