Hochschulen brauchen mehr Geld
Hochschulrektorenkonferenz-Präsidentin zur veröffentlichten Studienanfänger-Prognose: Über sieben Milliarden Euro fehlen beim Hochschulpakt.
Nach Veröffentlichung ihrer neuen Studienanfängerprognose durch die Kultusministerkonferenz sagte die Präsidentin der Hochschulrektorenkonferenz, Prof. Dr. Margret Wintermantel in Berlin:
„Die neueste Kultusministerkonferenz ‑Prognose der Studienanfängerzahlen bestätigt unsere Einschätzung: Immer mehr junge Menschen erwerben die Hochschulzugangsberechtigung und immer mehr wollen dann auch studieren. Das ist eine überaus gute Nachricht. Das Bildungsbestreben der jungen Menschen ist unsere Zukunftschance. Aus dem Kultusministerkonferenz ‑Befund müssen jetzt aber sehr schnell Konsequenzen gezogen werden. Er ergibt nach unseren Berechnungen einen Mehrbedarf von über sieben Milliarden Euro allein für den Hochschulpakt II, der bis 2015 helfen soll, der großen Zahl von Studierwilligen ein Studium zu ermöglichen. Die Kultusministerkonferenz ‑Prognose macht klar: Der starke Zustrom an die Hochschulen ist ein langfristiger Trend. Entsprechend muss das Hochschulsystem dauerhaft gestärkt werden. Das heißt, Personal, Räume, Lehrmittel, die komplette Infrastruktur müssen verlässlich entsprechend dem Mehrbedarf zur Verfügung stehen. Länder und Bund müssen deshalb künftig auch bei der Grundfinanzierung der Hochschulen zusammenwirken. Wir dürfen den akademischen Nachwuchs, von dessen Leistungsfähigkeit so viel abhängt, nicht mit Übergangs- und Notlösungen abspeisen. Der laufende Hochschulpakt II muss entsprechend dem wirklichen Bedarf verstärkt oder ergänzt werden. Für die Zeit danach, also ab 2015, muss jetzt frühzeitig geplant werden. Es müssen Lösungen gefunden werden, die über den bisher vereinbarten Zeitraum bis 2020 hinaus reichen. Es ist gut, dass die Kultusministerkonferenz ihre Prognose aktualisiert hat. Die Zeit drängt, die aktuellen Studierendenzahlen und die Enge vielerorts zeigen, dass schnell gehandelt werden muss. Zweifelsohne steht Deutschland hier vor einer großen Herausforderung. Aber wenn wir sie nicht annehmen, machen wir einen nicht mehr korrigierbaren Fehler.“