Schwarz auf Weiß

Man nennt sie ehr­fürch­tig die ?Schwarze

Kunst?, ihr Mate­rial sind Buch­sta­ben, Druckerschwärze

? und Papier. Ange­fan­gen hat es mit

Ritzen, Schla­gen oder Dru­cken von Schriftzeichen

in Stein, Holz, auf Per­ga­ment und später Papier.

Als Johan­nes Guten­berg im 15. Jahrhundert

den Buch­druck mit beweg­li­chen Metalllettern

erfand, revo­lu­tio­nierte er die Schwarze Kunst. Im

Gegen­satz zu ihr wird die Her­stel­lung von Papier

als Weiße Kunst bezeichnet.

?Die Dua­li­tät ist ein

wich­ti­ges Werk­prin­zip?, erklärt Andrea Schmidt,

das ?Nega­tive wird auf das Posi­tive gedruckt?.

Weiße Flä­chen zwi­schen den Buch­sta­ben sind

genauso wich­tig wie die schwar­zen Buchstaben

selbst; ohne Papier keine Schwarze Kunst. Die 32-jäh­rige Typo­gra­fin begeis­tert sich für diese Dua­li­tä­ten. Andrea Schmidt gestal­tet Bücher und Maga­zine und beschäf­tigt sich mit Typo­gra­fie im digi­ta­len Medium. Die Erfin­dung des Per­so­nal­com­pu­ters zählt zu den ein­schnei­den­den Ent­wick­lun­gen inner­halb der Typo­gra­fie­ge­schichte”, erklärt Andrea Schmidt. Die stu­dierte Gra­fik­de­si­gne­rin unter­rich­tet Stu­die­rende im Fach Typo­gra­fie. Mit Schrift­ex­pe­ri­men­ten erforscht sie die bild­hafte Qua­li­tät von Schrift in ver­schie­de­nen Kon­tex­ten kul­tu­rel­ler Produktion.

Typo­gra­fie oszil­liert zwi­schen hand­werk­li­chem Können und gestal­te­ri­scher Her­aus­for­de­rung. Beides ver­mit­telt ein (Fach-)Hochschulstudium, bei­spiels­weise an der Uni­ver­si­tät der Künste im Design­stu­di­en­gang Visu­elle Kom­mu­ni­ka­tion. Typo­gra­fie ist dort eine Teil­dis­zi­plin der Gestal­tung. Für gute Typo­gra­fie benö­tigt man zual­ler­erst Lei­den­schaft”, betont Andrea Schmidt. Diese Lei­den­schaft bringt sie in ihre aktu­elle Arbeit an dem eng­lisch­spra­chi­gen Lite­ra­tur­ma­ga­zin Bor­der­cros­sing Berlin und dem Art­work für die Ber­li­ner Elec­tro­band KOMA69 ein.

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