Eure Visionen

bus-Leser über die Zukunft

Minh Tuan (25), Informatik

Die Welt ver­än­dert sich schnell. Meiner Mei­nung nach brau­chen wir eine dritte indus­tri­elle Revo­lu­tion, ein neues öko­no­mi­sches Prin­zip. Wir müssen hastig erneu­er­bare Ener­gien ein­füh­ren und emis­si­ons­freie Gebäude und Elek­tro­au­tos bauen. Ihre Nut­zung muss lokal erfol­gen. Häuser, Büros, Fabri­ken und Tech­no­lo­gie­parks sollen die Ener­gie in Was­ser­stoff lagern, und ein intel­li­gen­tes Netz soll sie ver­tei­len. Hydro­en­er­gie ist also das Schlüs­sel­wort. Damit werden wir das Fun­da­ment für das Zeit­al­ter nach Öl und Kohle legen. Ich hoffe, dass wir durch den Gas­krieg zwi­schen Ukraine und Russ­land end­lich ein­se­hen, welche Bedeu­tung alter­na­tive Ener­gie­quel­len haben. Ich glaube, die ame­ri­ka­ni­sche Volks­wirt­schaft mit Obama an der Spitze ei­gnet sich ideal, um eine Ener­gie­wende ein­zu­lei­ten und eine Vision für die ganze Welt zu entwickeln.

Regina (30), Veterinärmedizin

Die Zukunft ist im all­ge­mei­nen rosa, oder zumin­dest him­mel­blau, nur meine ist gerade hell­grau meliert, weil ich die Zukunft zuguns­ten der Gegen­wart aus­ge­setzt habe, damit diese far­bi­ger wird. Die schönste Aus­sicht für die Zukunft ist, irgend­wann nicht allein zu sein. Doch wie ist es wohl, mit einer Person zusam­men zu sein, die gesamte Zukunft lang. Die Zukunft ist die Zukunft, weil ich mir gar nicht vor­stel­len kann, wie das Leben so viel anders sein kann als jetzt. Viel­leicht ist es das auch nicht. Manch­mal stehe ich auf, und die Luft glit­zert, und im Spie­gel sehe ich Zukunft.

Shahd (25), Verkehrswesen

Vision ist ent­we­der das, was pas­sie­ren wird, oder es ist, was ich will, das pas­siert. Zu dem Ersten: Es wird einen großen Krieg geben, glo­bale Erwär­mung wird vor­an­schrei­ten, die Inseln und tief gele­gene Regio­nen werden geflu­tet, die Welt­wirt­schaft wird zusam­men­bre­chen, die Erde wird explo­die­ren. Das Zweite ist das, was ich mir wün­sche: Frie­den auf der Welt. Die Natio­nen sollen sich nicht in die Ange­le­gen­hei­ten ande­rer Natio­nen ein­mi­schen. Die Rei­chen sollen auf­hö­ren, die Armen zu kon­trol­lie­ren. Die Welt soll als ganzes ein Gleich­ge­wicht finden. Aber das wird nicht pas­sie­ren. Leider.

Silvio (25), Gender Stu­dies und Geschichtswissenschaft

Schlim­mer kann es nicht mehr werden! Es wäre schön, wenn Men­schen keine Kriege mehr führen würden, son­dern lern­ten sich zu unter­hal­ten und zu ver­ste­hen. Um diese fast uto­pi­sche Vision zu ver­wirk­li­chen, müsste man das men­schen­ver­ach­tende kapi­ta­lis­ti­sche System abschaf­fen. Dessen Kon­se­quenz ist es, dass Men­schen per­sön­lich das Beste für sich zu errei­chen ver­su­chen. Gehört Ego­is­mus zur mensch­li­chen Natur? Ich bewun­dere Leute, die ins Klos­ter gehen und da für die Gemein­schaft arbei­ten können. Ande­rer­seits denke ich, dass es keinen ein­zi­gen Weg für alle gibt. Haupt­sa­che, jeder geht seinen Weg, ohne Scha­den für andere.