Stipendien in Deutschland

Die Pläne der Bun­des­re­gie­rung für ein natio­na­les Sti­pen­di­en­pro­gramm für Deutsch­land, zusätz­lich zum bis­he­ri­gen Sti­pen­dien-System, stoßen unter Sti­pen­dia­ten der großen För­der­werke auf Kritik.

Im Koali­ti­ons­ver­trag hat die schwarz-gelbe Regie­rung ange­kün­digt, den Anteil an geför­der­ten Stu­die­ren­den von der­zeit zwei auf mit­tel­fris­tig zehn Pro­zent erhö­hen zu wollen. Dafür soll ein natio­na­les Sti­pen­di­en­pro­gramm auf­er­legt werden. Bund, Länder und Wirt­schaft sollen sich die Finan­zie­rung teilen. Bis­lang ist aller­dings noch unklar, ob alle mit­zie­hen. Begüns­tigte des neuen Sti­pen­di­en­pro­gramms sollen dann als Sti­pen­dium 300 Euro monat­lich erhal­ten – unab­hän­gig von der finan­ziel­len Situa­tion der Eltern.

Stipendium für alle

Diese bedin­gungs­lose Gleich­be­hand­lung ver­schärft soziale Ungleich­hei­ten, bemän­geln die Kri­ti­ker. Bisher pro­fi­tie­ren von Sti­pen­dien in Deutsch­land aller­dings in erster Linie Kinder aus rei­chen Fami­lien, das zeigen zahl­rei­che Stu­dien. Jedoch muss jedes Sti­pen­di­en­pro­gramm berück­sich­ti­gen, dass die wirt­schaft­li­che Situa­tion der Eltern nichts über die Bega­bung der Kinder aussagt.

Online-Petition begrüßt Willen für Stipendien

Die Unter­zeich­ner der Online-Peti­tion halten „die bisher bekannt gewor­de­nen Pläne vor dem Hin­ter­grund der bestehen­den Bil­dungs­un­ge­rech­tig­keit in Deutsch­land für unver­hält­nis­mä­ßig und den Umstän­den unan­ge­mes­sen, da sie nicht zu einem Abbau der vor­han­de­nen Schief­lage führen.“ Gleich­zei­tig begrüße man aber „aus­drück­lich den erklär­ten Willen der Bun­des­re­gie­rung, die Begab­ten- und Bil­dungs­för­de­rung in Deutsch­land zu stärken“.

Unterzeichner für Stipendien in Deutschland

Der Aufruf wurde von dem Senat des Evan­ge­li­schen Stu­di­en­werks ange­sto­ßen. Zu den Unter­stüt­zern gehö­ren viele Sti­pen­dia­ten der Stu­di­en­stif­tung des Deut­schen Volks, der SPD-nahen Fried­rich-Ebert-Stif­tung, der gewerk­schafts­na­hen Hans-Böck­ler-Stif­tung, der grünen Hein­rich-Böll-Stif­tung und der linken Rosa-Luxem­burg-Stif­tung. Auch Sti­pen­dia­ten der CDU-nahen Konrad-Ade­nauer-Stif­tung und der Stu­di­en­stif­tung der deut­schen Wirt­schaft finden sich auf der Liste der Unterzeichner.