30. Todestag von Konrad Wolf

Hoch­schule für Film und Fern­se­hen Konrad Wolf und Film­mu­seum Pots­dam erin­nern am 6.3.2012 an den großen Regis­seur Konrad Wolf.

Am 7.3. 1982 ver­starb der Namens­ge­ber der Babels­ber­ger Hoch­schule für Film und Fern­se­hen, Konrad Wolf,  im Alter von 56 Jahren in Ost-Berlin. Mit seinem Werk wurde er unsterblich.

Konrad Wolf

Unbe­strit­ten gehört Konrad Wolf zu den bedeu­tends­ten Regis­seu­ren der deut­schen wie auch euro­päi­schen Film­ge­schichte in der Nach­kriegs­zeit. Die Umbrü­che jener Peri­ode spie­geln sich in seiner Bio­gra­fie: Emi­grant in Moskau, Rot­ar­mist, Rück­kehr nach Deutsch­land als Besat­zer, Film­schaf­fen­der in der DDR und Kul­tur­funk­tio­när, als letz­te­rer stets bemüht, zwi­schen Künst­lern und Macht­ha­bern zu ver­mit­teln. „Konrad Wolf hat sich in seinen Filmen der Geschichte und Gegen­wart mit einer Beharr­lich­keit, Ernst­haf­tig­keit und intel­lek­tu­el­len Inte­gri­tät zuge­wandt, die noch heute ihres glei­chen suchen“, so  Michael Wedel, Pro­fes­sor der Hoch­schule für Film und Fern­se­hen Konrad Wolf. „Er hat Filme geschaf­fen, die künst­le­risch Bestand haben werden und denen zu wün­schen ist, dass noch zukünf­tige Genera­tio­nen von Fil­me­ma­chern von ihnen pro­fi­tie­ren. Dies gilt für die bekann­te­ren wie Der geteilte Himmel, Ich war neun­zehn, Goya oder Solo Sunny wie für heute auf neue, viel­leicht auch über­ra­schende Weise wieder zu ent­de­ckende Filme wie etwa Gene­sung oder Der nackte Mann auf dem Sport­platz.“

Besseres Verständnis der Gegenwart

Wolf selbst hat diesen Wunsch kurz vor seinem Tod so for­mu­liert: “So wie wir Älte­ren die Anre­gun­gen der Jungen brau­chen zu einem bes­se­ren Ver­ständ­nis der Gegen­wart, so sollen wir ihnen helfen, Geschichte, Ver­gan­ge­nes und Wer­den­des zu begrei­fen. Wir leben immer mit der ganzen Geschichte, auch sie ist unteil­bar.” Zu dieser unteil­ba­ren Geschichte, in die Konrad Wolf selbst durch seinen frühen Tod sowie den Zei­ten­wan­del nach 1989 allzu schnell zurück­ge­sun­ken scheint, gehör­ten für ihn immer auch die Fehler — die mensch­li­chen und die künst­le­ri­schen -, über die es sich aus­zu­tau­schen und die es auf diese Weise zu behe­ben galt. Der Mut, eigene Fehler anzu­spre­chen und an ihnen zu arbei­ten, hat Konrad Wolf nie gefehlt. Darin ebenso wie in den Formen, die diese Arbeit in seinem Werk gefun­den hat, gibt er heute noch, viel­leicht gerade heute ein Bei­spiel. Laura Laabs, Regie­stu­den­tin der Hoch­schule für Film und Fern­se­hen Konrad Wolf, wird in den Abend ein­füh­ren und nutzt Gele­gen­heit und Anlass, um stell­ver­tre­tend für eine neue Genera­tion, ihr Ver­hält­nis zu Konrad Wolf zu bestimmen.

Ort/ Zeit

Am Vor­abend seines 30. Todes­ta­ges erin­nern die Hoch­schule für Film und Fern­se­hen und Film­mu­seum Pots­dam an den Fil­me­ma­cher, Künst­ler sowie streit­ba­ren Ver­mitt­ler höchs­ter Ansprü­che mit dem Film:

Der nackte Mann auf dem Sport­platz (R: Konrad Wolf, D: Kurt Böwe, Ursula Karus­seit, Martin Trettau, DDR 1974, 101‘)

Ein­füh­rung: Laura Laabs (Regie-Stu­den­tin an Hoch­schule für Film und Fern­se­hen Konrad Wolf);
Begrü­ßung: Prof. Dr. Michael Wedel (Hoch­schule für Film und Fern­se­hen Konrad Wolf)
6.3. 2012, um 20:00 Uhr, Film­mu­seum Pots­dam, Breite Str. 1a/ Mar­stall, 14467 Pots­dam, Kar­ten­re­ser­vie­rung: 0331–27181-12