Der Herr der Crêpes
Kaum Urlaub, große Verantwortung – der Traum vom eigenen Restaurant bleibt auch meinst ein solcher. Der Gründer der Crêpesstation traute sich trotzdem.
An der Pappelallee zwischen Schönhauser Allee und Eberswalder Straße liegt Sebastians kleiner Laden. Sein Reich hat einen net- ten Außenbereich und ist innen schlicht und stilvoll gehalten. An die dunkelrote Wand stemmt sich ein großer Tresen. Und dahinter steht er: der Herr der Crêpes. Sebastian hat sich mit 29 Jahren selbstständig gemacht und lebt seitdem seinen Traum vom eigenen Geschäft. Zu seinem Angebot zählen neben den klassischen Erfrischungsgetränken und hochwertigen Kaffee-Empfehlungen die fabelhaften Crêpes, von denen man nach seinem ersten Besuch der Crêpestation jedem erzählen will, der es hören möchte – und den anderen natürlich auch.
Gunst der Unzufriedenheit
Ursprünglich hat Sebastian in einem Fotogroßlabor gearbeitet. Nachdem seine Firma plötzlich geschlossen wurde, verdiente er seinen Lebensunterhalt bei einer Bank. Täglich acht Stunden am Schreibtisch zu sitzen, machte für ihn aber keinen Reiz aus und so nutzte er die Gunst der Unzufriedenheit und gab sich einer spontanen Träumerei hin: Crêpes mit ihrer Fülle an Geschmacksrichtungen aus dem fernen Japan nach Berlin zu holen. Dabei erinnert vor allem die Form der Crêpes an das Land der aufgehenden Sonne. Die dünn zum Kegel gefalteten Teigplatten beherbergen je nach Geschmacksrichtung schmackhafte Vanillecreme mit Früchten, Brownies oder Käsekuchen, die herzhaften Formen dagegen sind mit Hühnchen, Mais, Garnelen oder Schinken mit Ei gefüllt.
Im Laden riecht es dementsprechend nach einer Mixtur aus süßen und deftigen Beilagen. Heute sagt Sebastian, dass der Gedanke an die Selbstständigkeit immer da war und das Geschäft mit der japanischen Süßspeise aufgrund seines familiären Hintergrunds und ehemaligem Urlaubsziel nahelag. Zutatenliste und Zubereitungsart fand Sebastian dann durch ständiges Ausprobieren.
Probieren geht über Studieren
„Die ersten Monate waren hart, und auch heute arbeite ich noch sieben Tage die Woche. Es wäre schön, wenn sich das irgendwann ändert, ich arbeite darauf hin, irgendwann doch noch einen Angestellten beschäftigen zu können.“ An seine erste Kundschaft erinnert sich Sebastian noch vage: „Es war ein Pärchen, und sie haben sich Crêpes auf die Hand gekauft.“ Besonderen Rückhalt erhält der Besitzer der Crêpestation von seinen Freunden und der Familie. Wenn man ihn jetzt fragt, ob er den Schritt noch einmal wagen würde, sagt er sofort ja. Und er fügt einen Tipp für alle hinzu, die sich ihrer Sache noch unsicher sind: „Einfach machen! Natürlich fehlt einem die Freizeit, und es ist harte Arbeit. Aber so lange man jung ist, sollte man es probieren. Wenn es schief geht, kann man immer noch aufhören.“
Über 20 Crêpessorten
Und was ist sein Lieblingscrêpe? Künftigen Kunden legt Sebastian den Strawberry Custard Fresh Cream Crêpe ans Herz. Und die Treuekarte. Damit es einen nach dem ersten Besuch wieder zurück an die Crêpestation im Prenzlauer Berg zieht. Die gesamte Menükarte der Crêpestation könnt ihr hier einsehen:
www.crepestation.de