Von Geilheit und Sünde
Ein lateinisches Wörterbuch vermerkt zu
„luxus”: üppige Fruchtbarkeit, Geilheit, Liederlichkeit,
Üppigkeit, Schlemmerei, Prunk und als
Adjektiv bedeutet es „verrenkt”. „Luxurio” führt
als Bedeutung unter anderem „ausgelassen
sein, ausschweifen“ auf.
Heutzutage setzt sich
„Luxus” aus mehreren Aspekten zusammen
und pendelt zwischen dem pragmatischen
„über das (zum Leben) Notwendige hinausgehend”
und der anklagenden „Verschwendung”.
Das Christentum verurteilte die mit dem Luxus
einhergehende „auff ällige Zurschaustellung
der Mittel” als Sünde. Was man unter „Luxus”
versteht, ist relativ – ausschlaggebend ist die
Verfügungsgewalt über knappe Güter sowie
deren verschwenderischer und unmäßiger Gebrauch
und Verbrauch. Daraus ergibt sich der
repräsentative, soziale Unterschiede betonende
Charakter des Luxus: Er signalisiert Macht
und die Unnötigkeit von Sparsamkeit.