Umschwärmte Ladys

Bel ami Lauf­zeit: 102 Minu­ten; Dar­stel­ler: Robert Patt­in­son, Uma Thur­man, Chris­tina Ricci; Start: 3. 5.2012

Vampir-Schön­ling Robert Patt­in­son landet in seiner ersten Haupt­rolle nach „Twi­light – Brea­king Dawn“ blass und immer noch blut­leer im Paris des 19. Jahr­hun­derts. Hier ange­kom­men ergeht es dem Teenie-Star nicht allzu schlecht, schließ­lich kann man sich Unan­ge­neh­me­res vor­stel­len als von Uma Thur­man, Chris­tina Ricci und Kris­tin Scott Thomas umwor­ben zu werden. Ohne Beruf und Ver­mö­gen kommt Patt­in­son als junger Geor­ges Duroy in die Haupt­stadt des savoir-vivre. Für ihn gibt es nur ein Ziel: zu Reich­tum, Macht und Ein­fluss zu gelan­gen. Dank seines Charmes gelingt es dem mit­tel­lo­sen Außen­sei­ter schnell, zum umschwärm­ten Lieb­ling der Pari­ser Gesell­schaft und erfolg­rei­chen Jour­na­lis­ten auf­zu­stei­gen. Dies ver­dankt er weni­ger seinem Talent als viel- mehr seiner Gabe, vom Bett einer ein­fluss­rei­chen Dame ins nächste zu sprin­gen und sich so seinen Weg in die gesell­schaft­li­che Ober­schicht zu bahnen.

Verfilmung von Autor Guy de Maupassant

Das Ori­gi­nal stammt vom fran­zö­si­schen Autor Guy de Mau­pas­sant, der 1885 mit „Bel Ami“ ein fein­glied­ri­ges Gesell­schafts­por­trät schuf. Die beiden bri­ti­schen Debut­re­gis­seure Declan Don­nellan und Nick Ormerod schaf­fen es leider nicht, dies in ihrem Film dar­zu­stel­len. Größ­tes Manko ist Patt­in­son, der aus­druck­los durch das nicht allzu über­ra­schende Dreh­buch schlen­dert. Als Zuschauer mag man sich zwi­schen­durch fragen, was die drei gran­dio­sen Power­la­dys bloß an dem Hänf­ling finden. Als Tee­nie­schwarm und Garant für Krei­sch­alarm ist Patt­in­son natür­lich geeig­net, wenn es aber darum geht, in die Gunst erwach­se­ner Frauen zu treten, eher nicht. Wer von dem etwas holp­ri­gen Dreh­buch abse­hen kann und Patt­in­son eine Chance geben möchte, der wird mit einem visu­ell beein­dru­cken­den Aus­stat­tungs­drama belohnt.