November 2006

Supersenator

Jürgen Zöllner erhält das Super-Ressort Bildung, Wissenschaft und Forschung. [...]

16. November 2006

Lernen für Kinder

„Lolli, Pop und die Schlaumäuse“ wurde als beste Software 2006 mit der „Goldenen Giga- Maus“ ausgezeichnet. Diese Lernsoftware für Vorschulkinder hat die Arbeitsgruppe von Barbara Kochan in der Computer-Lernwerkstatt der TU erstellt. Vorausgegangen war eine bundesweise Studie mit 200 Kindergärten. Inzwischen arbeiten etwa 30.000 Kinder in mehr als tausend Kitas mit der Software. [...]

16. November 2006

TU: Zeitenwende

Zum ersten Mal seit vier Jahrzehnten dominieren konservative Studentengruppen den Allgemeinen Studentenausschauss (Asta) der TU Berlin. Die TU galt bisher als linke Hochburg, umso überraschender kam der Sieg des RCDS und mit diesem sympathisierende Listen bei der letzten Wahl zum Studierendenparlament. Der Asta-Vorsitzende des RCDS will sich für den elektronischen Studentenausweis „Campus Card“ einsetzen und mit einem „Netzwerk für Familie“ studierenden Eltern helfen. Überlegt wird auch ein Verkauf der TU-eigenen Druckerei. Seit dem späteren Bürgermeister Eberhard Diepgen vor 43 Jahren an der FU hatte es keinen christdemokratischen Studentenführer in Berlin mehr gegeben. [...]

16. November 2006

HU: Ziegel-Imitat

Das Museum für Naturkunde, das zur HU gehört, wird endlich saniert. Für etwa 30 Millionen Euro wird der Ostflügel wieder aufgebaut. Künftig sollen darin die Tierpräparate untergebracht werden. Das neue Gebäude soll sich in seinem Aussehen von dem alten kaum unterscheiden, nur wird die Fassade aus Beton bestehen, der jedoch so gestaltet ist, als wäre die Fassade aus Ziegelsteinen. Gerade beim Naturkundemuseum ist der Sanierungsbedarf besonders hoch – die HU war dazu bisher fi nanziell nicht in der Lage. Jetzt teilt sie sich die Kosten mit der Hochschulbauförderung; für die notwendige restliche Sanierung fehlen weitere 80 Millionen Euro. 2008 soll der neue Ostflügel eröffnet werden. 2007 sollen vier öffentliche Säle, die zurzeit mit Geldern von der EU und aus Lottomitteln saniert werden, fertiggestellt sein. [...]

16. November 2006

HU: Ohne Agrar-Fakultät

Nach Vorschlägen des Wissenschaftsrates soll die HU ihre Landwirtschaftlich-Gärtnerische Fakultät (LGF) aufgeben. Sie habe zu wenig Professuren, um als eigenständige Fakultät weiterhin zu bestehen und solle auf andere Fachbereiche wie Biologie und Wirtschaftswissenschaften aufgeteilt werden. Der Wissenschaftsrat empfi ehlt, von den zehn Agrarfakultäten in Deutschland nur noch sechs zu erhalten, in Ostdeutschland nur eine: Die Uni Rostock und die HU sollen mit der zu erhaltenden Fakultät in Halle kooperieren. HU-Präsident Christoph Markschies begrüßte die Vorschläge, der LGF-Dekan will für den Erhalt kämpfen. Die LGF war von etwa 60 Professuren Anfang der 90er Jahre auf jetzt 14 gekürzt worden – beim Streik 2003 war die LGF daher besonders aktiv. [...]

16. November 2006

FU: Uni als Unternehmen

Die FU kann sich als unternehmerischste Hochschule Deutschlands bezeichnen. Ein Wirtschaftsmagazin und ein -forschungsinstitut haben 35 Hochschulen untersucht und nach Kriterien für ein professionalisiertes und aktives Hochschulmanagement bewertet. Dabei erhielt die FU 63 von 100 Benchmarkpunkten, der Durchschnitt lag bei 44. Auch in den Einzelfeldern Internationalisierung, Personalmanagement, Strategiebildung und Serviceorientierung gehört sie zu den am besten bewerteten Hochschulen. [...]

16. November 2006

FU: Neue Schaltstelle

Die FU bündelt ihre Forschungs- und Lehrschwerpunkte in den Bereichen Ostasien, Nord- und Lateinamerika, Osteuropa und Vorderer Orient in einem „Center for Area Studies“. Dieses Zentrum für Regionalstudien soll die interdisziplinäre und transregionale Forschung verbessern und die Abstimmung der Studiengänge erleichtern sowie die Zusammenarbeit einzelner Studiengänge und Module ermöglichen. Das Zentrum wird zu einer Schaltstelle für die weltweite Vernetzung der FU. [...]

16. November 2006

Knappe Kalkulation

Um den erwarteten Studentenberg bis 2020 zu bewältigen (bus „Herbst 2006”), sollen zusätzliche Studienplätze geschaffen werden. Aus dem Bundeshaushalt werden dazu 565 Millionen Euro im Hochschulpakt bereitgestellt. Ostdeutsche Bundesländer erhalten 15 Prozent dieser Summe, um ihre Studienplätze zu erhalten. Berlin genügen die 22,6 Millionen Euro nicht, um etwa 20.000 Studienanfängerplätze zu sichern; bis 2009 sind in Berlin Kürzungen um 75 Millionen Euro und der Abbau von 6.000 Studienplätzen beschlossen worden. Um den Abbau zu stoppen, seien 40 Millionen Euro nötig. 47 Prozent der Studierenden in Berlin sind Landeskinder, 53 Prozent kommen aus anderen Bundesländern und dem Aus [...]

16. November 2006

Frühes Engagement

Die Gewerkschaften engagieren sich zunehmend im Hochschulbereich. Schließlich sind Akademiker nicht nur potenziell künftige Mitglieder, sondern etwa drei Viertel der Studierenden jobben nebenbei, ohne ihre Rechte als Arbeitnehmer zu kennen. An drei Berliner Unis gibt es bereits Beratungsbüros. Auch zahlreiche Infoveranstaltungen – gerade zu Semesterstart – und Infobroschüren zu Studienfi nanzierung und anderen Aspekten des Studiums gehören neben der arbeitsrechtlichen Fürsorge zum Angebot. [...]

16. November 2006

Forschungssieger

Die deutsche Forschungsgesellschaft untersuchte die Drittmitteleinwerbung deutscher Hochschulen und deren Verteilung von 2002 bis 2004. Die insgesamt 3,2 Milliarden Euro verteilten sich zu 86 Prozent auf die 40 erfolgreichsten Hochschulen, dabei sind ingenieur- und materialwissenschaftliche Fächer schnell im Vorteil, da Forschung in diesen Gebieten vergleichsweise teuer ist. Bei den Gesamtsummen landete die HU Berlin mit 102 Millionen Euro auf Platz fünf, die FU Berlin erreichte den zehnten Platz. [...]

16. November 2006

Wer lernt in Harvard?

Das Studentenportal www.unister.de sucht das deutsche Harvard. Die Studenten stimmen darüber ab, wo Forschung und Lehre voneinander profitieren, wo gutes Lehrklima herrscht und die Ausstattung den Anforderungen entspricht – diese Kriterien kamen aus studentischer Sicht beim so genannten „Elite-Wettkampf“ zu kurz. [...]

16. November 2006

Illegale Gebühren

In einigen Bundesländern sind die Studiengebühren verfassungswidrig. Der Richter am Bundesfinanzhof Ludwig Kronthaler wies in einem Gutachten darauf hin, dass die aus den Gebühren gebildeten Ausfallfonds, aus denen nicht gezahlte Gebühren ausgeglichen werden, „verfasssungswidrige Sonderausgaben“ sind. Das Ausfallrisiko habe der Staat zu tragen. Pauschale Einheitsbeträge seien gesetzeswidrig, wenn die Hochschule nicht erklären kann, wie sie mit dem Geld die Lehre verbessert. [...]

16. November 2006

Viel zu tun

Eine britische Studie untersuchte, wie fleißig Studierende sind. Angehende Ärzte und Zahnärzte verbringen demnach 35,2 Stunden pro Woche mit Büffelei. Architektur landet auf Platz drei und die Naturwissenschaften beherrschen das Mittelfeld; Jura kommt auf Platz 7, Pädagogik auf Platz 8. Sprachwissenschaften und philosophische Studien erreichen mit etwa 23 Stunden die Plätze 13 und 14. Die Schlusslichter bilden „Business and Administration Studies“ sowie Kommunikations-/ Medienwissenschaft. Spitzenreiter im Schwänzen waren die Informatiker. [...]

16. November 2006

Ein Gott für jedes Problem

Wer sichergehen will, nicht aus Versehen und Verzweiflung einmal den falschen Gott anzurufen, kann sich über die Vielfalt an internationeln Göttern auf www.godchecker.com ausführlich informieren. Über 2.800 Gottheiten mit ihren jeweiligen Besonderheiten, Vorlieben, Abneigungen, Spezialitäten führt die Internetseite, schön sortiert nach Religionszugehörigkeit. Eine Top-Ten-Liste verschafft einem für jede Religion schnell Übersicht über die Popularität der einzelnen Vertreter. Übrigens sind auch die Heiligen der Christenheit säuberlich aufgeführt – ordnungsgemäß in einer eigenen Rubrik. [...]

16. November 2006

Rechnen lassen

Ganz Deutschland ist im Sudoku-Fieber. Ganz Deutschland? Nein, die Mathematiker können dem Spiel nicht so viel abgewinnen. Handelt es sich doch um ein schlichtes mathematisches Problem, für dessen Lösung der menschliche Geist viel zu schade ist. Unter www.mathon.de hat das Forschungszentrum der DFG, an dem sich auch Berliner Universitäten beteiligen, einen Sudoku-Lösungsprogramm kostenlos zur Verfügung gestellt. Einfach die Aufgabe eintragen und schon präsentiert das Programm die Lösung. [...]

16. November 2006

Jedem sein eigenes Radio

Heutzutage scheint es oft, als würde gerade mal jedes fünfte Lied im Radio dem eigenen Geschmack entsprechen. Man muss zappen, um auf die eigenen musikalischen Kosten zu kommen. Einen Radiosender, der auf den eigenen Musikgeschmack abgestimmt ist, bietet die Seite www.last.fm. Ein heruntergeladenes Programm bietet eine gigantische Datenbank an Musikstücken. Die Titel kann man hören, jedoch nicht herunterladen. Das Programm ist darauf programmiert, sich die musikalischen Vorlieben des Benutzers zu merken, wiederzuerkennen und ihm somit quasi einen perfekt konzipierten eigenen Radiosender zu gestalten. Einen bestimmten Titel, kann man sich nicht wünschen – kann man sich bei einem Radiosender ja auch nicht –, aber man kann sich die Stilrichtung sehr genau aussuchen. Somit hört man fast ausschließlich das was man möchte, lernt dabei eine Menge toller neuer Bands kennen und muss nie wieder zappen. [...]

16. November 2006

Fenster mit Aussicht

Anfang 2007 steht das neue Microsoft Windows Vista in fünf verschiedenen Versionen in den Läden. Seit Mitte 2006 konnten sich Interessierte anhand von sogenannten „Release Candidates“ einen Eindruck von Windows Vista verschaffen. [...]

16. November 2006

Wir können jetzt loslassen

Die Band „Virginia jetzt” ist im Musikeralltag angekommen. Ein Gespräch über Künstlerexistenz, Prominenz und Verblödung in voller Länge: Hier die ungekürzte Fassung, die über das Interview in der Print-Ausgabe von bus hinaus geht.

bus: Was hat euch aus einer kleinen Stadt in Brandenburg nach Berlin verschlagen?
Mathias: Es war schwierig hier in Berlin, weil es unsere Dorfdisco „Blue Sky“ erst mal nicht gibt. (alle lachen)
Thomas: Mathias und ich sind aus beruflichen Gründen hierher gezogen: Für das Studium und Mathias wollte seinen Zivildienst hier leisten, den man natürlich lieber in Berlin macht, als irgendwo in einem kleinen Dorf. Die anderen haben wir dann später zwangsverpflichtet zu folgen.

[...]

16. November 2006

Der Falle entkommen

Dass man auch ohne Debüt album Fans haben kann, beweisen die Long Blondes aus Sheffield. Nicht nur in England, auch hier hypt sie die Presse als „britische Yeah Yeah Yeahs“. Immerhin haben sie drei Jahre ohne Plattenvertrag Vorarbeit geleistet. Trotz der Tendenz zum Mainstream bleiben sie jedoch kritisch. [...]

16. November 2006

Very heiß

Nicht das übliche „next big thing”, das von der Insel rübers chwappt . Leicht konsumierbaren 4/4-Takt sucht man vergeblich. Einmal im Rausch der Punk-Pop-Rock-Songs gefangen, dreschen 13 und ein Song in weniger als 34 Minuten vom Ohr direkt ins Ohrwurmzentrum des Großhirns. [...]

16. November 2006

Verrückte Sounds

In Frankreich ein gefeierter Independent- Künstler im Film- und Musikgeschäft, bleibt „Katerine“ ein Geheimtipp des Nouvelle Chanson. Man könnte seine eigene Art von Surrealismus und ohrwurmartigem Zeitgeist eher in die Schublade des französischen Elektro stecken als in die klassische Vorstellung von französischen Schlagern. [...]

16. November 2006

Gekühlte Melange

„Brazilian Girls“ bieten weder Samba noch brasilianische Karnelvals- schönheiten. Vielmehr handelt es sich um männliche Jazzmusiker und die wunderbare Sabina Sciubba, die gemeinsam auf der Electro-Schiene spielen: eine wilde, gleichzeitig gut gekühlte Melange aus Jazz-Impro, Electro-Beats, mehr geschüttelt, als rührig und dabei immer wieder die tragende Stimme von Sciubba. [...]

16. November 2006

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